Amedeo Modigliani in Stuttgart:Ein Casanova als Feminist?

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Sein Beharren auf der Schönheit des menschlichen Körpers machte ihn im Paris der Avantgarden zum Außenseiter. Amedeo Modiglianis "Liegender Frauenakt mit weißem Kissen" (um 1917). (Foto: Staatsgalerie Stuttgart)

Mit einer üppigen Ausstellung versucht sich die Staatsgalerie Stuttgart an einer Ehrenrettung Amedeo Modiglianis.

Von Till Briegleb

Es wirkt ein bisschen rührend, wenn zwei Museen heute versuchen, die Ehre eines Mannes zu retten, der als Maler nackter Frauen berühmt wurde. Während in der Kulturwelt weitgehend feministischer Konsens herrscht zur Frage, wie der heterosexuelle weiße Mann belehrt zu werden hat über seine Darstellungen von anderen Menschen, zumal wenn diese nichts anhaben, werfen sich die Staatsgalerie Stuttgart und das Museum Barberini in Potsdam für Amedeo Modigliani und sein positives Frauenbild in die Bresche. Der italienische Maler sei kein "drogenabhängiger Frauenheld" gewesen, wie es "das hartnäckige Image Modiglianis" behaupte. Er habe "seine Modelle nicht zu Objekten degradiert, sondern in einem von Gleichberechtigung geprägten Verhältnis" zu ihnen gestanden.

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