Die Bühne, die A. L. Kennedy an diesem Abend betritt, ist der vielleicht kölscheste Veranstaltungsort der Lit.Cologne. Die Volksbühne am Rudolfplatz hieß bis 2018 Millowitsch-Theater, weil der Säulenheilige rheinischen Humors, Willy Millowitsch, hier 75 Jahre lang Frohsinn verbreitete, zu den besten Zeiten deutschlandweit, mit TV-Einschaltquoten von 88 Prozent. Im Treppenhaus steht eine Willy-Büste, dort hängen auch Gastspiel-Plakate - Manfred Krug, Heidi Kabel, Gerd Dudenhöffer. Und jetzt: A.L. Kennedy, deren Humor meist weniger Frohsinn verbreitet als Apokalypse-Stimmung, und deren Auftritt am letzten Wochenende der Lit.Cologne dennoch zu den Höhepunkten der diesjährigen Festivals zählt.
A.L. Kennedy bei der Lit.Cologne:Bissigstmögliche Erzählungen von dieser unverzeihlichen Insel
"Hier gibt es Gemüse!" - Brexit-Flüchtling A.L. Kennedy in Köln.
(Foto: Dwi Anoraganingrum/IMAGO/Future Image)Die schottische Schriftstellerin A. L. Kennedy übt gnadenlose Kritik an der politischen Entwicklung im Vereinigten Königreich - und verwandelt das Millowitsch-Theater in einen Durchlauferhitzer des Sarkasmus.
Von Alexander Menden
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