"Der richtige Ton" und Kommentar "Schulung für den Kanzler" vom 3. November:
Ein Philosoph, der nicht schweigt
Die wohltuende Äußerung unsers Wirtschaftsministers Habeck zum Antisemitismus in Deutschland hat gutgetan. Habeck kann eben gut erklären (wenn's nicht gerade um spezifische betriebs- oder volkswirtschaftliche Themen geht). Dank auch an Nicolas Richter für die treffende Charakterisierung, die ich gerne noch ergänzen möchte: Lieber ein Philosoph, der nicht schweigt, als ein Kanzler, der nichts sagt.
Norbert Steinbeck, Lauf
Antworten erwartet
Politisch ist es nicht selbstverständlich, moralisch im Grunde aber banal: Antisemitismus ist inakzeptabel. Moralisch ebenso unumstritten ist, dass Juden und Jüdinnen nach zweitausend Jahren schrecklichster Gewalterfahrung ein Recht auf einen Staat Israel haben, in dem sie in Sicherheit leben können. Wer das, wie Robert Habeck, in der Öffentlichkeit unmissverständlich sagt, hat recht - mehr aber nicht. Erwarten würde ich von Herrn Habeck Antworten auf die Frage, was wir hier in Europa leisten müssen, um den Schutz der Juden und Jüdinnen vor Hass und Gewalt zu garantieren - in Israel und in der Welt.
Michael Bürgi, Winterthur (Schweiz)
An der Oberfläche geblieben
Wen will Robert Habeck mit seinen Statements eigentlich erreichen? Bürgerinnen und Bürger mit dem oft zitierten "normalen Menschenverstand" können eins und eins zusammenzählen und sind frustriert darüber, dass die immer noch stattfindenden Raketenangriffe der Hamas kaum mehr Erwähnung finden. Zudem ist Robert Habeck leider zu sehr an der Oberfläche geblieben, denn da tauschen sich die Bürgerinnen und Bürger des Landes in ihren alltäglichen Begegnungen mit den Menschen aus anderen Kulturkreisen direkt und offen aus. Zum Beispiel über Erdoğan, der uns demnächst auf Einladung einen Besuch abstatten wird und für den die Hamas lediglich eine massakrierende Befreiungsorganisation darstellt. Mal sehen, ob Robert Habeck bei diesem Besuch einen vergleichbaren Auftritt hat.
Rudolf Schonhoff, Gladbeck
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