Münchner Philharmoniker:Currentzis wäre erste Wahl

Lesezeit: 1 min

Mit dem SWR-Symphonieorchester gerade erfolgreich aufgetreten in München: Dirigent Teodor Currentzis (Archivbild). (Foto: Barbara Gindl/dpa)

Ein Leser wünscht, dass die Stadt Lehren aus früheren Chefdirigenten-Berufungen zieht - und eine Coup landet, der an Celibidache erinnert.

"Grandioses Miteinander" vom 13. Dezember:

Nach diesem grandiosen Konzert sollten die Stadt München und ihr Orchester, die Münchner Philharmoniker, doch noch einmal in sich gehen. Sie hatten 2015 auch Teodor Currentzis im Auge gehabt, als es um die Wahl eines neuen Chefdirigenten ging, wollten aber - wie fast immer zuvor - nicht polarisieren und kein Risiko eingehen und haben sich für den seinerzeit bekannteren Valery Gergiev entschieden. Wohin das geführt hat, weiß man ja, und jetzt merkt man auch, dass sich der künstlerische Verlust durch den Rausschmiss sehr in Grenzen hält.

Schon mit Levine und Thielemann hatte das Orchester aus verschiedenen Gründen keine glückliche Hand gehabt. Jetzt will man wieder die Leitungsposition möglichst rasch besetzen; angeblich soll jemand der Gäste der laufenden Spielzeit die Chefposition bekommen. Aber niemand von denen hat ein annähernd so brillantes Konzert (unter anderem mit echtem Pianissimo in der Isarphilharmonie!) hingezaubert wie jetzt Currentzis mit dem SWR-Symphonieorchester, bei dem er ja nur noch zwei Spielzeiten sein wird.

Er ist demnächst "frei", hat die Philharmoniker bereits mit zwei Programmen dirigiert und war ursprünglich auch vor einigen Monaten als Gastdirigent eingeplant. Das Orchester kennt ihn also; vielleicht wird der Name kontrovers diskutiert, so wie das damals bei Celibidache auch der Fall war. Aber sollte es jetzt nicht die Initiative ergreifen und ihn wieder einladen - und bei Erfolg bitten, Chefdirigent zu werden?

Ich glaube, nur er kann das Orchester in die goldenen Celi-Zeiten zurückkatapultieren, wo Musikbegeisterte aus aller Welt für die Konzerte nach München gereist sind. Man sollte sich jetzt Zeit lassen und nicht den Fehler machen, es zu verpassen, die Nummer Eins für sich zu gewinnen. Anders als 2015 ist er jetzt weltbekannt. Es wäre der Coup für München. Wer, wenn nicht die "Musikhauptstadt", sollte ihn zum Chefdirigenten machen?

Dirk Homburg, München

Hinweis

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion, sie dürfen gekürzt und in allen Ausgaben und Kanälen der Süddeutschen Zeitung , gedruckt wie digital, veröffentlicht werden, stets unter Angabe von Vor- und Nachname und dem Wohnort. Schreiben Sie Ihre Beiträge unter Bezugnahme auf die jeweiligen SZ-Artikel an forum@sz.de . Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Adresse und Telefonnummer an. Postalisch erreichen Sie uns unter Süddeutsche Zeitung, Forum & Leserdialog, Hultschiner Str. 8, 81677 München, per Fax unter 089/2183-8530.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: