Zum Kommentar "Aus von Isar 2 ist ein Geschenk für die CSU" vom 13. April:
Leider hat Ihr Autor eine Kleinigkeit übersehen: Isar 2 hat - wie die beiden anderen noch laufenden AKW auch - schlicht und einfach keinen Brennstoff mehr. Die Betreiber haben die Energie der Brennstäbe gezielt auf den im Jahr 2011 festgelegten Abschalttermin 31. Dezember 2022 bemessen. Aber auch in einer auf den ersten Blick leeren Zahnpastatube ist immer noch ein kleiner Rest vorhanden, den man durch geschicktes Drücken herauspressen kann. Genau das hat man auch bei den drei AKW gemacht, im sogenannten Streckbetrieb lieferten sie noch dreieinhalb Monate Strom, wenn auch mit ständig sinkender Leistung. Jetzt sind die Brennelemente aber endgültig verbraucht, ein Weiterbetrieb der AKW ist somit - unabhängig von der Rechtslage - gar nicht mehr möglich. Unter Berücksichtigung der Restenergie der Brennstäbe wurde auch der endgültige Abschaltzeitpunkt 15. April 2023 festgelegt, nicht durch politische Willkür.
Auch ein Vorhalten dieser AKW als Reserve ist Unsinn. Nur ein Narr würde eine restlos ausgequetschte Zahnpastatube als Reserve aufbewahren für den Fall, dass die benutzte Tube leer ist und er vergessen hat, eine neue zu kaufen. Für einen Weiterbetrieb müssten neue Brennelemente beschafft werden. Dies sind maßgeschneiderte Produkte, deren Herstellung etwa ein Jahr dauert. In dieser Zeit könnte auch die eigentlich schon vor vier Jahren fällige große Sicherheitsprüfung nachgeholt werden, auf die seinerzeit im Hinblick auf die endgültige Abschaltung verzichtet wurde.
Im Anschluss daran könnten die Betreiber dann einen Weiterbetrieb beantragen, sofern sie das für wirtschaftlich sinnvoll hielten.
Ulrich Erdmannsdorffer, Zorneding
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