Tarife - Frankfurt am Main:Mehr Geld für Stahl-Beschäftigte

Saarlouis (dpa/lhe) - Die rund 15 000 Beschäftigten der Stahlindustrie im Saarland, in Hessen und in Baden erhalten mehr Geld. Die IG Metall und der Arbeitgeberverband der Saarhütten haben sich am Mittwochabend in Saarlouis auf eine zweistufige Tariflösung geeinigt, die auch für die Beschäftigten der Badischen Stahlwerke in Kehl und der Buderus Edelstahl im hessischen Wetzlar gilt.

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Saarlouis (dpa/lhe) - Die rund 15 000 Beschäftigten der Stahlindustrie im Saarland, in Hessen und in Baden erhalten mehr Geld. Die IG Metall und der Arbeitgeberverband der Saarhütten haben sich am Mittwochabend in Saarlouis auf eine zweistufige Tariflösung geeinigt, die auch für die Beschäftigten der Badischen Stahlwerke in Kehl und der Buderus Edelstahl im hessischen Wetzlar gilt.

Zum 1. Juli werden die Gehälter um 2,3 Prozent erhöht, zum 1. August 2018 um weitere 1,7 Prozent. Das Ergebnis einer Tabellenerhöhung um 4 Prozent nach 22 Monaten entspreche damit der Tarifeinigung von Nordrhein-Westfalen vom 17. März, erklärte dieIG Metall. Die Tarifkommission der Gewerkschaft nahm das Ergebnis am Donnerstag an.

Die Arbeitgeberseite betonte ihre Unzufriedenheit mit dem Ergebnis. Mit der Einigung habe man jedoch einen Streik vermeiden wollen. "Die Stahlindustrie befindet sich seit fünf Jahren in einer krisenhaften Lage", erklärte der Verhandlungsführer des Verbandes der Saarhütten, Albert Hettrich. "In dieser Situation sollten auch die Beschäftigten in den Unternehmen einen erkennbaren Beitrag leisten." Dazu sei die IG Metall nicht bereit gewesen.

Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Jörg Köhlinger, hielt dagegen: "Die Beschäftigten verdienen mehr Geld, sie haben in den vergangenen Monaten mit ihrer Flexibilität, ihrer harten Arbeit im Betrieb und dem Engagement auf der Straße ihren Anteil zur Stabilisierung der Stahlindustrie geleistet." Der Tarifabschluss sei auch für die Unternehmen mit ihren vollen Auftragsbüchern tragbar.

Für die rund 72 000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie war bereits Mitte März nach Warnstreiks eine Einigung erzielt worden. Die Gespräche für die Beschäftigten im Saarland und im Osten Deutschlands erfolgten separat. Die Branche zählt bundesweit rund 88 000 Beschäftigte.

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