Studienfach Umweltrecht:Juristen mit dem grünen Daumen

Manchmal reicht es nicht, sich für den Umweltschutz zu engagieren. Wer wirklich etwas bewegen will, braucht juristisches Fachwissen. Das lernen Studenten in einem neuen Studiengang in Kassel.

Mit Engagement alleine ist es oft nicht getan. Für den Umweltschutz zu demonstrieren, ist einfach. Eine andere Sache ist es, sich durch den Dschungel von Paragrafen, Richtlinien und Verordnungen zu schlagen, die den Schutz von Natur und Klima regeln. Um ihn voranzubringen, braucht es aber Experten, die nachhaltige Konzepte auf rechtlicher Ebene durchsetzen.

Demonstrieren allein reicht nicht immer - wer die Umwelt schützen will, muss auch die rechtlichen Bestimmungen kennen. (Foto: dpa)

Sie müssen dabei zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen vermitteln. Das lernen Studenten in dem Fach Umweltrecht. Im Studium werden zum einen große gesellschaftliche Streitthemen wie die Laufzeiten von Atomkraftwerken behandelt.

Viele Fragen zum Umweltrecht betreffen aber auch Dinge des täglichen Lebens. "Unsere Absolventen können zum Beispiel später beim TÜV arbeiten und Kinderspielzeug auf Schadstoffe prüfen", erklärt Professorin Silke Laskowski von der Uni Kassel, die das Fach ab dem kommenden Wintersemester anbietet. Ein weiteres Thema seien Grenzwerte für Pestizidrückstände in Obst und Gemüse, die auf internationaler Ebene verhandelt werden müssen.

Im Studium wird zum einen juristisches Fachwissen durchgenommen. Daneben beschäftigen sich Studenten mit ökonomischen Fragen: So stehen Fächer wie Nachhaltiges Wirtschaften und Landschaftsmanagement auf dem Studienplan.

Arbeit für Absolventen gibt es in Behörden und Verbänden. Jobs bieten außerdem Prüfgesellschaften sowie Ingenieur- und Planungsbüros. Studieren lässt sich das Fach in dieser Form nur in Kassel.

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