Es ist wohl eine der wichtigsten Fragen, die sich junge Menschen im Laufe ihres Lebens stellen - und kaum eine Antwort hat so weitreichende Folgen. Nein, es geht nicht um "Willst du mich heiraten?"; sondern um "Welcher Beruf passt zu mir?". Die Herausforderung, sich für eine Laufbahn zu entscheiden überfordert viele Schüler, nicht selten ist "Und, was machst du jetzt?", die verhassteste Frage, die einem Jugendlichen nach dem Schulabschluss gestellt werden kann.
Ob die Wahrsagerin auf der Suche nach dem Traumjob weiterhelfen kann?
(Foto: iStock)Es gibt in Deutschland derzeit 349 anerkannte Ausbildungsberufe, und 8869 Grundstudiengänge. Dazu kommen nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz noch 5744 weiterführende Studiengänge. Die Auswahl ist groß, unübersichtlich und schüchtert ein. Wer so viele Wahlmöglichkeiten hat, der droht mitunter an der Qual der Entscheidung zu verzweifeln.
Und mit dem Laufe der Jahre wird es nicht leichter. Einen Beruf hat man, aber mit dem eigenen Job ist man dann doch nicht so ganz zufrieden. Wieder gibt es zahlreiche Möglichkeiten: verschiedene Spezialisierungen, andere Arbeitgeber, neue Verantwortungsbereiche - welche Entscheidung bringt einen in die Position, die wirklich glücklich macht?
Die Entscheidung muss am Ende jeder Einzelne für sich treffen - aber Hilfe dabei gibt es. Am naheliegendsten für Schulabgänger ist die Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Ihr Berufsbildungszentrum besucht so ziemlich jede Schulklasse irgendwann. Es gibt Infobögen über einzelne Berufe und kleine Tests. Detaillierter wird die Beratung dann im persönlichen Gespräch.
Petra Sprenger ist Teamleiterin der Berufsberatung für akademische Berufe in der Agentur für Arbeit in München. Zu ihr kommen Jugendliche mit Hochschulreife. "Viele machen den Fehler, sich nicht gut genug über die Berufe, die ihnen gefallen, zu informieren", sagt sie. Nur weil die Freunde einen Beruf gut finden, heiße das noch lange nicht, dass er auch zu einem passe.
Zu Beginn des Gesprächs wird zunächst geklärt, worum es eigentlich geht. Hat der Schüler oder Absolvent ein Entscheidungsproblem, oder fehlen ihm weitergehende Informationen zu Berufen oder Studiengängen? Bei Entscheidungsproblemen versucht Petra Sprenger in ausführlichen Gesprächen und bei Bedarf einem Berufswahltest sich den Interessenschwerpunkten und der Persönlichkeit ihres Gegenübers anzunähern. Ist jemand eher technisch orientiert oder mehr sprachlich begabt, ist er eher kontaktfreudig oder mehr der gründliche Analytiker komplexer Problemstellungen?