Mainz:Gewerkschaften und Linkspartei: 8. Mai zum Feiertag machen

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Ein Person hält bei einer Kundgebung ein Plakat mit der Aufschrift „Gegen Antisemitismus“ in die Höhe. (Foto: Christophe Gateau/dpa/Archivbild)

Die Gewerkschaften in Rheinland-Pfalz haben sich dafür ausgesprochen, den 8. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu erklären. "Es war der Tag der Niederlage...

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Mainz (dpa/lrs) - Die Gewerkschaften in Rheinland-Pfalz haben sich dafür ausgesprochen, den 8. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu erklären. „Es war der Tag der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und die Befreiung vom Faschismus“, erklärte am Freitag der DGB in Mainz. Der Tag der Befreiung war in Berlin als einzigem Bundesland im Jahr 2020 einmalig ein gesetzlicher Feiertag.

Da nur noch wenige Zeitzeugen aus eigener Erfahrung von den Gräueltaten berichten könnten, sei der 8. Mai als gesetzlicher Feiertag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung nötig, sagte DGB-Landesvorsitzender Dietmar Muscheid. Mit der AfD sitze eine Partei im Bundestag und den Landtagen, „der es mit kalkulierten sprachlichen Grenzüberschreitungen gelungen ist, die Grenzen des Sagbaren im gesellschaftlichen Diskurs immer weiter nach rechts zu verschieben“.

Am 8. Mai 1945 seien „Deutschland und Europa von Krieg, Faschismus und Nazibarbarei befreit“ worden, erklärte der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer am Freitag in Mainz. Deshalb unterstütze die GEW zusammen mit allen anderen Gewerkschaften des DGB die Forderung, den 8. Mai als gesetzlichen Feiertag zu einem Tag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung in jeder Form zu machen.

Auch der Landesverband der Linken fordert einen gesetzlichen Feiertag am 8. Mai. „Was in den Niederlanden, Frankreich, Italien, was in Russland, der Ukraine, Großbritannien und den USA als Geschichtstag gegenwärtig ist, darf im Land der Täter nicht vergessen gehen“, erklärte die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete der Linken, Katrin Werner. Die historische Rückschau müsse zugleich Mahnung an die Gegenwart sein: „Nie wieder darf die Gesellschaft tatenlos zusehen, wenn sich rechte und rechtsextremistische Strukturen herausbilden, insbesondere in staatlichen Organen wie Polizei, Militär und Geheimdiensten.“

© dpa-infocom, dpa:210507-99-506389/3

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