Hamburg:DGB Nord-Chef: Investitionen 2020 wichtig

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Der Vorsitzende der DGB Nord, Uwe Polkaehn spricht auf einer Pressekonferenz. (Foto: Rainer Jensen/zb/dpa/Archivbild)

Der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn, sieht im kommenden Jahr Investitionen und die Sicherung von Arbeitsplätzen als dringendste Aufgaben. "Wir brauchen...

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Hamburg/Kiel/Schwerin (dpa) - Der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn, sieht im kommenden Jahr Investitionen und die Sicherung von Arbeitsplätzen als dringendste Aufgaben. „Wir brauchen ein ambitioniertes, öffentliches Investitionsprogramm, auch im Norden. Und wer Fachkräfte gewinnen und halten will, muss einen guten Tarifvertrag und unbefristete Anstellungen bieten“, erklärte Polkaehn am Sonntag in Hamburg.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat zum Jahresende mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ein auf zehn Jahre angelegtes Programm für öffentliche und private Investitionen in Höhe von 450 Milliarden Euro gefordert. „Ein umfangreiches, langfristiges, öffentliches Investitionsprogramm sichert die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft - und damit die guten Arbeitsplätze von morgen“, erklärte Polkaehn. Der strukturelle Wandel könne im Sinne des Gemeinwohls gesteuert werden. „Öffentliche Investitionen stärken den sozialen Zusammenhalt und fördern gleichwertige Lebensverhältnisse.“

Gleichzeitig kritisierte Polkaehn, dass sich immer mehr Arbeitgeber aus ihrer sozialen Verantwortung stehlen. „In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind weniger als 50 Prozent der Beschäftigten von Tarifverträgen geschützt. Ein Unding.“ Da sei auch die Politik gefragt. Es brauche den klaren politischen Willen, Tarifverträge und Gewerkschaften zu stärken. Stärkung der Tarifbindung bedeute auch, Tarifverträge leichter allgemeinverbindlich erklären zu können, damit sie ausnahmslos in der gesamten Branche gelten. „Hier kann vor allem in Schleswig-Holstein die Landesregierung noch deutlich mehr tun.“

Polkaehn kritisierte zudem eine zu geringe Ausbildungsbereitschaft im Norden. Nirgendwo im Westen der Republik hätten Ende September noch so viele Jugendliche einen Ausbildungsplatz wie in Schleswig-Holstein gesucht. „Die Unternehmen im Norden tun offensichtlich deutlich zu wenig, um den Fachkräftebedarf zu sichern.“ Der DGB Nord umfasst die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschaften zählen dort laut DGB mehr als 400 000 Mitglieder.

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