Um die besten Mitarbeiter zu finden, lassen sich Unternehmen einiges einfallen: Intelligenz- und Persönlichkeitstests, Fallstudien, Vorstellungsgespräche und Assessment-Center. Die zwölf Aufgaben des Herakles sind ein Klacks gegen den Auswahlparcours, den Bewerber heutzutage auf dem Weg zum neuen Job meistern müssen.
Üben fürs Auswahlverfahren:16 typische Fragen im Einstellungstest
Viele Unternehmen wollen so Sprachverständnis, logisches Denken und mathematische Kenntnisse testen.
Bei Facebook ist das nicht anders, auch bei dem sozialen Netzwerk müssen sich Bewerber zunächst durch eine ganze Reihe Auswahltests und Telefoninterviews in Richtung Traumjob vorarbeiten. Doch dann, das hat die Chefin der Personalauswahl, Miranda Kalinowski, dem Wirtschaftsportal Business Insider verraten, gibt es eine einzige Frage, mit der sie und ihre Kollegen entscheiden, ob jemand zu Facebook passt. Sie lautet:
"An Ihrem allerbesten Arbeitstag - dem Tag, an dem Sie nach Hause kommen und überzeugt sind, dass Sie den besten Job der Welt haben - was haben Sie an diesem Tag gemacht?"
Mit dieser einen Frage, sagt Kalinowski, könne man besonders gut feststellen, wofür sich ein Kandidat wirklich begeistern könne und ob die zugrunde liegende Motivation zum Unternehmen passe. Im Fall von Facebook sollte der ideale Arbeitstag in Einklang mit der Konzernmission stehen, "den Menschen die Macht zu geben, Inhalte zu teilen und die Welt offener und vernetzter zu machen".
Skurrile Fragen im Vorstellungsgespräch:"Wenn Sie eine Küchenmaschine wären, welche wären Sie?"
Hauptsache, die Frage bringt den Bewerber ins Schwitzen - das ist im Vorstellungsgespräch mitunter das Credo. Was SZ-Leser beim Job-Interview erlebt haben.
Unabhängig davon, ob man nun den Digitalkonzern Facebook mit seinen durchaus streitbaren Positionen zu Datenschutz, Hetzkommentaren oder Steuerpolitik für einen attraktiven Arbeitgeber hält - die Frage ist gut und kann zu interessanten Einsichten führen.
Jeder sollte sich diese Frage regelmäßig stellen
Arbeitet jemand gern im Team oder allein? Plant und organisiert er gern? Wie viel Struktur, wie viel Freiheit braucht jemand, um gut und vor allem gern zu arbeiten? Zu diesen Facetten des Themas Arbeit soll die Frage nach dem idealen Arbeitstag eine Antwort geben.
Das macht sie nicht nur für den Personaler wertvoll, der das Vorstellungsgespräch führt. Das macht die Frage auch für den Bewerber selbst wertvoll. Wie möchte ich arbeiten, an welchen Themen und mit wem? Möchte ich zeichnen, malen, bauen, diskutieren, lesen oder sprechen? Möchte ich selbst bestimmen, woran ich arbeite oder macht es mir Spaß, Aufträge zu erfüllen?
Wer weiß, wie sein idealer Arbeitstag aussieht, kann für sich selbst entscheiden, ob er sich auf eine Stelle bewerben möchte. Er kann im Bewerbungsgespräch fragen, ob das Unternehmen dazu passt. Er kann jeden Tag aufs Neue versuchen, dem Ideal möglichst nahe zu kommen - und sich nach einem anderen Job umsehen, wenn die Diskrepanz zu groß ist.
"Wie sieht mein schönster Arbeitstag aus?" Die Frage sollten sich alle, die wählen können, ob sie einen bestimmten Job machen oder nicht, immer wieder stellen. Auch die Antwort "Dann habe ich frei" kann eine wichtige Erkenntnis sein.