Stuttgart:DGB will Azubi-Tickets und bessere Beschwerde-Möglichkeiten

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Stuttgart (dpa/lsw) - Mit kostenlosen Nahverkehrstickets und besseren Möglichkeiten für Azubis, sich bei schwierigen Ausbildungsbedingungen zu wehren, will der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Ausbildungen attraktiver machen. Das geht aus einem Zwölf-Punkte-Papier hervor, das der DGB Baden-Württemberg am Montag vorstellte. Ein landesweites Monitoringsystem soll die Beschwerden der Lehrlinge schneller und effektiver erfassen.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Mit kostenlosen Nahverkehrstickets und besseren Möglichkeiten für Azubis, sich bei schwierigen Ausbildungsbedingungen zu wehren, will der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Ausbildungen attraktiver machen. Das geht aus einem Zwölf-Punkte-Papier hervor, das der DGB Baden-Württemberg am Montag vorstellte. Ein landesweites Monitoringsystem soll die Beschwerden der Lehrlinge schneller und effektiver erfassen.

Als Ansprechpartner für die Azubis sollen dabei sogenannte Jugendberufsagenturen dienen, die in allen Stadt- und Landkreisen eingerichtet werden sollen. Das Monitoringsystem solle von den Handwerkskammern und Handelskammern gesteuert werden. Außerdem sollten diese zusätzliche Stellen in der Ausbildungsberatung schaffen, fordert der Gewerkschaftsbund.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) wies die DGB-Forderung am Montag zurück. „Der Vorschlag, weitere Kontrollgremien und -systeme für die Berufsausbildung einzurichten, ist nicht zielführend“, sagte Marjoke Breuning, die Präsidentin der IHK-Region Stuttgart, die für Ausbildungsfragen bei der IHK-Baden-Württemberg zuständig ist.

Die Kammern seien für die Qualitätssicherung in der Ausbildung zuständig. „Diese Qualitätssicherung nehmen die IHKs sehr ernst und sie funktioniert“. Breuning verwies außerdem auf die Schlichtungsstelle der IHK, die bei Problemen angerufen werden könne.

Der DGB hatte in seinem Thesenpapier zwölf Ansätze formuliert, die eine Ausbildung in Deutschland attraktiver machen sollen. Es gehe darum, mehr Betriebe dazu zu bewegen, Ausbildungsplätze anzubieten und die Zahl der Ausbildungsabbrüche möglichst gering zu halten. Die Gewerkschafter hatten im Rahmen dessen auch gefordert, Berufsschullehrer besser in Jugendpsychologie, Didaktik und interkulturellen Kompetenzen auszubilden.

Die IHK nahm die Arbeitgeber in Schutz und verwies auf die für die Betriebe schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt. Viele Arbeitgeber könnten ihre Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen, da es an qualifizierten Bewerbern fehle, würden ihr Ausbildungsangebot aber trotzdem stetig ausbauen, sagte Breuning.

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