Ausbildung:Etikette in der Lehre - 7 Fettnäpfchen für Azubis

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Berlin (dpa/tmn) - Nieten-Jeans statt dunkler Hose, "Moin" statt "Guten Tag" und duzen statt siezen - Neulinge im Betrieb können viel falsch machen. Es sei denn, sie wissen schon vorab, wo die Fettnäpfchen lauern.

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Berlin (dpa/tmn) - Nieten-Jeans statt dunkler Hose, „Moin“ statt „Guten Tag“ und duzen statt siezen - Neulinge im Betrieb können viel falsch machen. Es sei denn, sie wissen schon vorab, wo die Fettnäpfchen lauern.

Die Schule ist geschafft, die Lehrstelle gefunden: Eigentlich ist das Schlimmste damit überstanden. Aber Achtung: Auf Azubis warten am Anfang der Lehre jede Menge Fettnäpfchen. Dabei sind gerade die ersten Tage und Wochen wichtig. Denn hier gilt das Sprichwort: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Hier sind die 7 häufigsten Stolperfallen:

1. Vorstellung: „Moin, ich bin der Tobi.“ So eine Begrüßung geht gar nicht. Ein „Guten Tag“ sollte es schon sein, dann folgt der volle Name, kein Spitzname. Eine formelle Vorstellung falle vielen jungen Leuten schwer, weil sie sich dann als uralt und spießig wahrnehmen, beobachtet Regina Schäfer. Sie hat ein Buch über die sozialen Spielregeln für Azubis geschrieben. Nach der Begrüßung folgt am besten ein Satz wie „Ich habe heute meinen ersten Tag, und es freut mich, Sie kennenzulernen“. Geschafft.

2. Händeschütteln: „Die Initiative zum Handschlag geht immer vom Ranghöheren aus“, sagt Etikette-Trainerin Agnes Jarosch. Also nicht einfach die Pranke ausstrecken - Abwarten ist die richtige Devise.

3. Kommunikation: Gerade am neuen Schreibtisch Platz genommen, schon klingelt das Telefon. Was nun? Schlechteste Antwort auf eine Kundenanfrage: „Ich habe keine Ahnung, ich bin neu.“ Besser ist Jarosch zufolge der Satz: „Ich kläre das gerne für Sie.“ Dann bloß nicht vergessen, Namen, Nummer und Anliegen zu notieren - sonst wirkt der Azubi schnell inkompetent, wenn er die Anfrage weiterleitet.

4. E-Mails: Hierbei kann auch allerlei schiefgehen. „Junge Menschen sind gewöhnt, sehr informell zu kommunizieren“, sagt Jarosch. Bei Facebook und Co. spielt Rechtschreibung eben eine untergeordnete Rolle, und die vielen schönen Emoticons wollen auch benutzt werden. In eine berufliche E-Mail gehört sicher kein Smiley. Und die richtige Groß- und Kleinschreibung sind ebenso ein Muss wie eine formelle Anrede.

5. Handy: Ein weiteres Fettnäpfchen ist, die Finger nicht vom eigenen Handy zu lassen. „Arbeitszeit ist Arbeitszeit“, sagt Jarosch. Auf die neuesten Updates der Freunde muss der Azubi wohl oder übel bis zur nächsten Pause verzichten.

6. Büroleben: Wer den letzten Kaffee nimmt, muss neuen kochen, wer das fehlende Papier im Drucker bemerkt, füllt neues nach - das Einmaleins für ein harmonisches Büroleben. Schwieriger wird es beim Thema Reviere, sagt Schäfer. Wenn man sich als Azubi an einen fremden Schreibtisch setzt, um dort auf den Kollegen zu warten, könne das schon zum Problem werden. Denn Kollege Platzhirsch empfindet das womöglich als Eindringen in sein Revier.

7. Lästige Aufgaben: Kopieren, Briefe verschicken, den Friseursalon fegen. Nervige Aufgaben gibt es beim Berufseinstieg viele. Falsch wäre aber, sofort darüber zu jammern. „Man muss am Anfang erst einmal kleine Brötchen backen“, findet der Karriereberater Jürgen Hesse aus Berlin. Dauerhaft zum Laufburschen machen muss sich der Azubi aber nicht. Er kann sich zum Beispiel höflich für mehr anbieten: „Ich habe mitbekommen, dass Sie morgen eine Tür schreinern - darf ich da zuschauen?“

Literatur:

Ingrid U. Ehlers/Regina Schäfer: „Bin gut angekommen :) Die wichtigsten sozialen Spielregeln für Azubis“, Bw Verlag, 223 Seiten, 17,80 Euro, ISBN-13: 978-3821476841

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