Wiesbaden:Studie: Ausbildungsplätze in Hessen immer häufiger unbesetzt

Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe) - Auf dem hessischen Arbeitsmarkt bleiben Ausbildungsplätze immer häufiger ungenutzt. Fast jede fünfte Lehrstelle (18 Prozent) blieb im vergangenen Jahr unbesetzt, geht aus am Freitag veröffentlichten Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

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Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe) - Auf dem hessischen Arbeitsmarkt bleiben Ausbildungsplätze immer häufiger ungenutzt. Fast jede fünfte Lehrstelle (18 Prozent) blieb im vergangenen Jahr unbesetzt, geht aus am Freitag veröffentlichten Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Obwohl die Zahl der ausbildungsberechtigten Betriebe gesunken ist, hatten die Arbeitgeber mit 59 800 Lehrstellen einen neuen Höchststand angeboten. Das waren 4000 mehr als ein Jahr zuvor. 10 500 Stellen konnten aber mangels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden, wobei sich kleinere Unternehmen besonders schwer tun, Nachwuchs zu finden.

Die ausbildungsberechtigten Betriebe hätten ihre Anstrengungen intensiviert, lobte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne). „Die Wirtschaft erkennt zunehmend, dass Ausbildung eine der Antworten auf den Fachkräftemangel ist.“ Die Anstrengungen hätten dazu geführt, dass im laufenden Ausbildungsjahr erstmals die Zahl der neuen Verträge wieder gestiegen sei.

Die Besetzung von Ausbildungsplätzen bleibe bei sinkenden Schulabgängerzahlen eine Herausforderung, mahnte der Hessen-Chef der Arbeitsagentur, Frank Martin. Die Tendenz sei ungebrochen, weiter zur Schule zu gehen anstatt eine duale Ausbildung zu beginnen. Dabei haben Ausgebildete gute Perspektiven: Die Übernahmequote ist laut IAB landesweit auf 69 Prozent gestiegen.

Viele Jugendliche interessierten sich nach wie vor nur für ein enges Feld von Ausbildungsberufen etwa in Büros und im Einzelhandel, berichtete Martin. Gerade junge Frauen wählten immer noch Berufe mit geringen Aufstiegsmöglichkeiten und Verdiensten. Al-Wazir wies darauf hin, dass in Hessen Absolventen einer beruflichen Ausbildung bei Noten von 2,5 oder besser auch ohne Abitur studieren dürfen. Es gebe bei der Berufswahl keine Sackgassen mehr.

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