Schwerin:Frühjahrsbelebung: Arbeitslosigkeit in MV sinkt kräftig

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Kiel/Schwerin (dpa/mv) - Die Frühjahrsbelebung hat im März die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern kräftiger sinken lassen als im Bundesdurchschnitt. Ende des Monats waren im Nordosten 64 200 Menschen ohne Job und damit 4400 weniger als im Februar, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Kiel mitteilte. Der Rückgang betrug 6,4 Prozent. Nur in Bayern war er prozentual mit 7,1 Prozent noch etwas größer. Bundesweit sank die Arbeitslosigkeit binnen eines Monats um 3 Prozent. Gegenüber März 2018 gab es in Mecklenburg-Vorpommern 9100 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote sank wieder unter 8 auf nunmehr 7,8 Prozent.

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Kiel/Schwerin (dpa/mv) - Die Frühjahrsbelebung hat im März die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern kräftiger sinken lassen als im Bundesdurchschnitt. Ende des Monats waren im Nordosten 64 200 Menschen ohne Job und damit 4400 weniger als im Februar, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Kiel mitteilte. Der Rückgang betrug 6,4 Prozent. Nur in Bayern war er prozentual mit 7,1 Prozent noch etwas größer. Bundesweit sank die Arbeitslosigkeit binnen eines Monats um 3 Prozent. Gegenüber März 2018 gab es in Mecklenburg-Vorpommern 9100 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote sank wieder unter 8 auf nunmehr 7,8 Prozent.

Agenturchefin Margit Haupt-Koopmann äußerte sich optimistisch zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Nordosten. „Insbesondere die nun einsetzende Tourismussaison stimmt mich auch für die kommenden Monate zuversichtlich. Die Brache bietet zunehmend ganzjährige Angebote, die auch außerhalb der Ferienzeiten gut genutzt werden und für Beschäftigung sorgen.“ Die Personalnachfrage sei hoch. Nicht nur im Gastgewerbe, sondern auch am Bau, in der Industrie, im Bereich Soziales und Gesundheit und im Handel würden Mitarbeiter gesucht. Seit Jahresbeginn seien rund 14 700 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Spürbaren Beschäftigungszuwachs gab es den Angaben zufolge im Gesundheits- und Sozialwesen (+ 2800), in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (+ 1400) und im Baugewerbe (+900).

Bundesweit ging die Zahl der Arbeitslosen auf 2,3 Millionen zurück, die Quote sank um 0,2 Punkte auf 5,1 Prozent. Diesem Wert schon sehr nahe kommen die Landkreise Ludwigslust-Parchim mit 5,6 und Rostock mit 5,8 Prozent. Vor allem dank der Neueinstellungen in Hotels und Gaststätten sei auch in den drei östliche Landkreisen die Arbeitslosenquote wieder unter 10 Prozent gesunken, in Vorpommern-Rügen von 10,5 auf 9,5 Prozent. Trotz des Rückgangs blieb Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich mit 7,8 Prozent Vorletzter, vor Bremen (9,8 Prozent), gleichauf mit Berlin und knapp hinter Sachsen-Anhalt (7,6 Prozent). Bayern führte die Rangliste im März mit 3,0 Prozent an.

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) zeigte sich erfreut von der Entwicklung. „Deutlich wird, der Arbeitsmarkt reißt sich immer mehr um Fachkräfte. Diese werden vor allem in der Gesundheitswirtschaft sowie in der Gastronomie und im Baugewerbe gesucht“, konstatierte er. Wichtig sei ihm jedoch, dass in der Tourismusbranche aus saisonalen mehr saisonunabhängige Beschäftigungsverhältnisse werden. „Mehr Ganzjährigkeit in den Angeboten verbessert die Möglichkeiten für eine dauerhafte Beschäftigung“, sagte Glawe.

Er forderte Firmen mit Fachkräftebedarf auf, die Hilfsangebote insbesondere zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit zu nutzen. „Hier haben wir die Förderung in einzelnen Regionen weiter verbessert. Wichtig ist es vor allem, auch langzeitarbeitslosen Frauen und Männern mit besonderen Vermittlungshemmnissen eine Chance zu geben“, mahnte der Minister. Aktuell seien 20 800 Menschen länger als ein Jahr ohne Job.

Nordmetall-Hauptgeschäftsführer Nico Fickinger verwies darauf, dass auch immer mehr Flüchtlinge Fuß auf dem Arbeitsmarkt fassen. „Der unverändert große Mangel an geeigneten Fachkräften und Auszubildenden wird durch die wachsende Zahl von Flüchtlingen zumindest ein Stück weit gemindert, denen die Integration in den ersten Arbeitsmarkt gelingt“, stellte Fickinger fest. In Mecklenburg-Vorpommern seien im Vorjahr 2000 Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert worden und damit doppelt so viele wie 2017. „Die norddeutsche Industrie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft“, sagte der Verbandschef.

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