Nürnberg:Dezember-Arbeitslosenzahl in Bayern auf Rekordtief

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Nürnberg (dpa/lby) - Seit 1980 waren in Bayern nicht mehr so wenige Menschen in einem Monat arbeitslos wie im Dezember. 203 256 Menschen suchten im vergangenen Monat einen Job. Das waren saisonbedingt zwar 6274 mehr als im November. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres nahm die Zahl der Arbeitslosen aber um 10 354 ab, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Freitag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag gegenüber dem November unverändert bei 2,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ging sie um 0,2 Punkte zurück.

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Nürnberg (dpa/lby) - Seit 1980 waren in Bayern nicht mehr so wenige Menschen in einem Monat arbeitslos wie im Dezember. 203 256 Menschen suchten im vergangenen Monat einen Job. Das waren saisonbedingt zwar 6274 mehr als im November. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres nahm die Zahl der Arbeitslosen aber um 10 354 ab, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Freitag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag gegenüber dem November unverändert bei 2,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ging sie um 0,2 Punkte zurück.

Vor allem bei den Männern stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember deutlicher an - um 6649 beziehungsweise 6,3 Prozent. Bei den Frauen ging die Zahl der Jobsucherinnen hingegen leicht zurück, um 375 beziehungsweise 0,4 Prozent. „Männer arbeiten eher in Berufen, die von Winterarbeitslosigkeit betroffen sind“, teilte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart, mit.

Bayerns Arbeitsministerin Kerstin Schreyer (CSU) äußerte sich erfreut über die neuen Werte. „Der positive Trend im bayerischen Arbeitsmarkt setzt sich eindrucksvoll fort“, erklärte sie am Freitag.

„Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich im Jahresverlauf durchgängig positiv gezeigt“, sagte auch Holtzwart. „Für die nächsten Monate rechnen wir damit, dass der Aufwärtstrend anhält, wenn auch leicht abgeschwächt.“ Mit einer Trendwende rechne die Behörde nicht.

Gerade in Außenberufen wie auf dem Bau, in Gärtnereien und der Landwirtschaft stellen Betriebe in der kalten Jahreszeit zögerlich neue Arbeitskräfte ein, manche bauen sogar vorübergehend Jobs ab. Im Vergleich zum Vorjahr war die Arbeitslosenquote aber in allen Regierungsbezirken rückläufig. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist zwischen September und Oktober erneut gestiegen - um 10 300 auf rund 5,696 Millionen Menschen in Bayern.

„Mit großem Abstand ist das verarbeitende Gewerbe in Bayern der Haupttreiber der Beschäftigungsentwicklung“, sagte Holtzwart. Der Bedarf an Fachkräften sei in der bayerischen Wirtschaft allerdings hoch - auch wenn die Zahl der neu gemeldeten Stellen 2018 zurückging. So wurden im vergangenen Jahr 371 693 Stellen neu gemeldet. Das waren 3,6 Prozent weniger als noch 2017. Vor allem im Gast- und Baugewerbe sowie in der Branche Verkehr und Lagerei gab es deutliche Rückgänge.

Mehr Stellenmeldungen kamen hingegen aus der öffentlichen Verwaltung sowie aus freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Berufen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern warnte mit Blick auf das neue Jahr vor außenwirtschaftlichen Risiken. Noch laufe der Jobmotor hervorragend. Jedoch: „Ob Brexit, internationale Handelsstreitigkeiten oder die Diskussion um die Staatsverschuldung einzelner EU-Partner - all dies belastet die Konjunkturaussichten und damit weitere Erfolge am Arbeitsmarkt.“ Der DGB fordert deshalb von der Staatsregierung, die Konjunktur „vor allem durch eine verstärkte Binnennachfrage zu stützen“.

Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, bezeichnete die Entwicklung des bayerischen Arbeitsmarkts im Dezember als „bemerkenswert“. „Jetzt muss ein deutlicher Fokus auf die Fachkräftesicherung gelegt werden“, forderte er. Der Verband gehe davon aus, dass Bayern auch 2019 Jobmotor bleibe - er warnt jedoch vor neuen Regulierungsvorhaben der Bundesregierung wie etwa Einschränkungen bei befristeten Arbeitsverträgen. „Die Bundesregierung täte gut daran, nicht die Hand an diese Regelung zu legen, wenn die Beschäftigung in Deutschland weiter performen soll“, sagte Brossardt.

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