Nürnberg:Bayerns Arbeitslosenquote sinkt auf 3,0 Prozent

Lesezeit: 2 min

Nürnberg (dpa/lby) - Der Arbeitsmarkt in Bayern ist sehr gut ins Frühjahr gestartet. Die Zahl der Jobsucher ging deutlich auf 220 990 zurück. Das ist der niedrigste Wert in einem März seit 1981. Die Quote sank im Vergleich zum Februar um 0,2 Punkte auf 3,0 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte. Im Vergleich zum Februar waren damit im Freistaat knapp 16 800 Menschen weniger arbeitslos - das entspricht einem Rückgang um 7,1 Prozent.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Nürnberg (dpa/lby) - Der Arbeitsmarkt in Bayern ist sehr gut ins Frühjahr gestartet. Die Zahl der Jobsucher ging deutlich auf 220 990 zurück. Das ist der niedrigste Wert in einem März seit 1981. Die Quote sank im Vergleich zum Februar um 0,2 Punkte auf 3,0 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte. Im Vergleich zum Februar waren damit im Freistaat knapp 16 800 Menschen weniger arbeitslos - das entspricht einem Rückgang um 7,1 Prozent.

Vor einem Jahr hatte die Quote 3,2 Prozent betragen. Verglichen mit dem Vorjahr sank die Zahl der Arbeitssuchenden um 10 516 oder 4,5 Prozent. „Das beginnende Frühjahr bringt Bewegung in den Arbeitsmarkt. Alle Personengruppen profitieren vom Rückgang der Arbeitslosigkeit. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den 15- bis 25-Jährigen“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. Der Arbeitsmarkt reagiere aber stärker auf konjunkturelle Schwankungen. „Bereits in den vergangenen Monaten haben wir gesehen, dass der Abbau der Arbeitslosigkeit nicht mehr so deutlich ausfällt wie zu Beginn des Jahres 2018“, sagte Holtzwart weiter.

Der Bestand an offenen Stellen stieg den Angaben zufolge im März nur noch leicht auf 128 414. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen ging im ersten Quartal dieses Jahres um 5,6 Prozent zurück - auf aktuell 90 904. Dabei zeigen sich deutliche Branchenunterschiede: So werden im Dienstleistungssektor und in der öffentlichen Verwaltung seit Jahresbeginn mehr Stellen gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Deutlich weniger neue Stellen werden dagegen aus der Arbeitnehmerüberlassung gemeldet, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Handel.

Auch das Beschäftigungswachstum hat sich im März etwas abgeschwächt. Nach aktuellen Hochrechnungen der Bundesagentur (BA) waren im Januar 5,631 Millionen Menschen in Bayern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit sank deren Zahl zwar im Vergleich zum Dezember leicht um 0,4 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das aber einen Anstieg um 12 300 oder 2,3 Prozent. „Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich das Beschäftigungswachstum zwar etwas abgeschwächt, die Kurve zeigt aber weiter nach oben“, so Holtzwart.

Von zentraler Bedeutung sei in Bayern weiter das verarbeitende Gewerbe, in dem jeder vierte Beschäftigte arbeitet. Im Vergleich zum Vorjahr seien hier 31 400 Menschen oder 2,2 Prozent mehr tätig. Allerdings würden hier inzwischen deutlich weniger neue Stellen gemeldet als noch vor einem Jahr, berichtete der Agenturchef weiter. Die stärkste Nachfrage gebe es derzeit nach Büro-Fachkräften und IT-Fachleuten wie Softwareentwicklern. Stellenverluste verzeichneten dagegen die Finanzbranche und die Arbeitnehmerüberlassung.

Auf dem Ausbildungsmarkt hat sich die Lage noch einmal verbessert. Während die Zahl der Bewerber im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf 60 275 sank, erhöhte sich die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen um 5,3 Prozent auf 95 110 Stellen. Rein rechnerisch stehen damit jedem Bewerber 1,7 unbesetzte Lehrstellen gegenüber. „Es zeichnet sich ab, dass die Unternehmen noch größere Probleme als in den Vorjahren haben werden, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen“, betonte Holtzwart. „Ich rate dazu, Praktika anzubieten, damit potenzielle Auszubildende den Betriebsalltag kennenlernen.“ Firmen sollten auch bereit sein, leistungsschwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben.

Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, mahnte, die guten Zahlen dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bundesregierung passende Rahmenbedingungen setzen müsse. Die Debatten um Hartz IV oder um eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes müssten beendet werden: „Hartz IV hat sich zu großen Teilen bewährt. Das Prinzip des Förderns und Forderns wirkt und muss beibehalten werden.“ Seit Einführung der Reformen im Jahr 2005 habe sich die Arbeitslosigkeit in Deutschland halbiert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: