Arbeitsmarkt:Kritik an Studie zur Arbeitslosigkeit von Abiturienten

Arbeitsmarktökonom Holger Schäfer widerspricht der DGB-Studie, wonach besonders Hochqualifizierte von der Krise auf dem Arbeitsmarkt betroffen sind.

Der Arbeitsmarktökonom Holger Schäfer vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat den Ergebnissen einer aktuellen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) widersprochen, wonach die Arbeitslosigkeit der Menschen mit Abitur oder höherem Abschluss besonders stark gestiegen sei.

Schäfer sagte im Deutschlandradio, es gebe hingegen sehr starke Hinweise darauf, dass eine hohe Qualifikation für Erfolg auf dem Arbeitsmarkt stehe. Dies sehe man beispielsweise an der qualifikationsspezifischen Arbeitslosenquote, die bei Akademikern seit 30 Jahren mit konstanten vier bis fünf Prozent "quasi bei Vollbeschäftigung" liege. "Die Arbeitsmarktchancen sind insbesondere für Akademiker immer noch weit besser als die von Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung", sagte der Wissenschaftler.

Seiner Ansicht nach liege die Zunahme von Arbeitslosen mit Abitur vornehmlich wohl einfach daran, dass es mehr Abiturienten gebe. Schäfer räumte ein, durch die Wirtschaftskrise werde vermutlich auch die Arbeitslosigkeit unter Hochqualifizierten steigen.

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