Kiel:Arbeitslosigkeit im Norden weiter gestiegen

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Das Schild der Agentur für Arbeit ist an der Fassade der Agentur zu sehen. (Foto: picture alliance / dpa)

Mehr Arbeitslose und Zehntausende in Kurzarbeit - die Corona-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein. Im Januar waren...

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Kiel (dpa/lno) - Mehr Arbeitslose und Zehntausende in Kurzarbeit - die Corona-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein. Im Januar waren im nördlichsten Bundesland 98 900 Menschen ohne festen Job und damit 6,6 Prozent mehr als im Dezember. Wie die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit am Freitag weiter berichtete, stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich infolge der Corona-Pandemie um 15,3 Prozent. Die Quote beträgt nunmehr 6,3 Prozent, nach 5,9 Prozent im Dezember und 5,4 Prozent vor einem Jahr. Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit von Dezember zu Januar ist saisontypisch. Die Daten wurden am 13. Januar erhoben.

Die Arbeitsagentur ordnet die Zahlen so ein: „Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein trotzt dem aktuellen Lockdown“, sagte Regionalchefin Margit Haupt-Koopmann. „Zwar sind im Vorjahresvergleich die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit einem Plus von 13 100 weiterhin deutlich sichtbar, doch der jahreszeitlich übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat Dezember ist mit einem Plus von 6100 geringer ausgefallen als in den Vorjahren.“

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sank nach den aktuellsten Zahlen vom November 2020 zum Vormonat um 0,2 Prozent auf 1 022 800. Im Vorjahresvergleich gab es aber ein Plus von 0,6 Prozent.

Im Januar haben 2700 Betriebe für 21 600 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt, nach 3400 Meldungen für 35 300 Beschäftigte im Dezember. Seit Beginn der Corona-Pandemie im März meldeten 39 800 Betriebe für 440 900 Beschäftigte Kurzarbeit an. Schwerpunkte sind Einzelhandel, Gastronomie, Gesundheitswesen und der Bau. Tatsächlich arbeiteten im Oktober - diese Zahlen sind die aktuellsten - 40 000 Beschäftigte in 6500 Betrieben kurz.

Unter den Kreisen hat Stormarn mit 4,1 Prozent weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote. Dithmarschen verzeichnet mit 6,8 Prozent den höchsten Wert. Bei den kreisfreien Städten schwanken die Quoten zwischen 8,7 Prozent in Kiel und Lübeck sowie 9,5 Prozent in Neumünster.

„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt“, kommentierte Arbeits- und Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Angesichts der Corona-Einschränkungen fehlten der Wirtschaft Wachstumsimpulse. Daher sei es notwendig, ihr Perspektiven für Lockerungen zu geben. „Insbesondere der Einzelhandel und die Tourismusbranche müssen wissen, wie der Weg aus dem Lockdown in Abhängigkeit von den Inzidenzwerten aussehen kann“, sagte Buchholz. Nach dem Stufenplan der Landesregierung könnten Geschäfte unter Auflagen nach sieben Tagen mit stabil unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner wieder aufmachen. „Auch die Speise-Gastronomie könnte dann schrittweise unter Einhaltung von Auflagen und zeitlich eingeschränkt wieder öffnen“, sagte Buchholz.

© dpa-infocom, dpa:210128-99-211747/4

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