Chemnitz:Höchststand bei Flüchtlingen mit Job

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Chemnitz (dpa/sn) - In Sachsen haben so viele Flüchtlinge eine feste Anstellung wie nie zuvor. Laut aktuellster Statistik vom Mai 2018 hatten 5911 Asylbewerber einen Job. Dies seien fast 86 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2017, teilte die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

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Chemnitz (dpa/sn) - In Sachsen haben so viele Flüchtlinge eine feste Anstellung wie nie zuvor. Laut aktuellster Statistik vom Mai 2018 hatten 5911 Asylbewerber einen Job. Dies seien fast 86 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2017, teilte die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Erfasst worden seien Einwanderer aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien. Dies seien die nichteuropäischen Länder mit den meisten Asylanträgen. Nicht berücksichtigt wurde, seit wann die jeweiligen Personen aus den Asylherkunftsländern in Deutschland sind, sagte ein Sprecher der Regionaldirektion.

Rund die Hälfte dieser 5911 Menschen übe Helfertätigkeiten aus, knapp ein Drittel habe eine Berufsausbildung und arbeite als Fachkraft. 17,3 Prozent haben eine Anstellung auf Meister- oder Akademikerniveau, teilte die Regionaldirektion mit. Die meisten Beschäftigten seien junge Männer und vorwiegend in den Branchen Gastronomie, Handel und Industrie tätig.

Zugleich waren im November 6975 Geflüchtete arbeitslos gemeldet. Dies waren 6,1 Prozent der insgesamt rund 115 000 Erwerbslosen im Freistaat und damit 0,1 Prozentpunkte weniger als im Monat zuvor. Nach Angaben der Arbeitsagentur waren drei Viertel der geflüchteten Arbeitslosen Männer. Mehr als die Hälfte der arbeitslosen Geflüchteten sei jünger als 35 Jahre. „Diese Menschen haben wegen ihres jungen Alters recht gute Chancen, in den nächsten Jahren in eine Berufsausbildung einzusteigen - vorausgesetzt, sie wollen das und bringen die erforderlichen Sprachkenntnisse mit“, hieß es vonseiten der Regionaldirektion.

Größtes Problem seien mangelnde Deutschkenntnisse und fehlende Qualifikation. 73,8 Prozent der Arbeitslosen könne daher nur für einfache Tätigkeiten eingestellt werden. „Nur jeder fünfte Geflüchtete kann formal als Fachkraft arbeiten, weil er im Heimatland gut ausgebildet wurde und vergleichbar gute Kenntnisse hat wie einheimische Arbeitnehmer“, teilte die Arbeitsagentur mit.

Laut Regionaldirektion dauert es mindestens fünf Jahre, bis ein Asylbewerber vollständig in den Arbeitsmarkt integriert werden kann. Diese Zeit setzt sich zusammen aus einem Jahr Spracherwerb, einem Jahr Vorbereitung auf die Ausbildung sowie drei Jahre Ausbildung.

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