Erfurt:DGB: Deutlicher Rückgang bei Arbeitsschutz-Visiten

Die Zahl der Betriebsbesuche durch die Arbeitsschutzbehörden in Thüringen ist nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) innerhalb von 15 Jahren um...

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Erfurt (dpa/th) - Die Zahl der Betriebsbesuche durch die Arbeitsschutzbehörden in Thüringen ist nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) innerhalb von 15 Jahren um fast drei Viertel zurückgegangen. Zwischen 2002 und 2017 sank die Zahl der Vor-Ort-Visiten um gut 9000 auf 3511, wie der DGB Hessen-Thüringen am Freitag unter Berufung auf den DGB-Personalreport mitteilte. Im Jahr 2002 waren es noch 12 560. Der Gewerkschaftsdachverband hat für seinen bundesweiten Report Daten des Statistischen Bundesamtes und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz ausgewertet. Anders als Thüringen legten nicht alle Bundesländer jährlich eigene Arbeitsschutzberichte vor, sagte eine DGB-Sprecherin.

Den Trend zu weniger Besuchen in Betrieben und daraus erwachsenden Prüfungen hatte auch der von Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner (Linke) kürzlich vorgelegte Arbeitsschutzbericht für 2018 gezeigt. Sie hatte dies auch mit fehlendem Personal begründet und die Schaffung zweier zusätzlicher Stellen im nächsten Jahr angekündigt. Aus Gewerkschaftssicht ist dies „sehr erfreulich“, wie der DGB-Landesvorsitzende Michael Rudolph am Freitag erklärte. In Thüringen betreue ein Arbeitsschutzinspektor derzeit gut 15 000 Beschäftigte. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) sehe eine Aufsichtsperson für 10 000 Beschäftigte vor.

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