527 Kilokalorien weniger würde der durchschnittliche US-Bürger täglich verzehren, wären seine Teller, Gläser und Lebensmittelpackungen nicht so gigantisch. In Großbritannien, wo traditionell weniger geschlemmt wird, wären es 279 Kilokalorien, wie eine Studie der internationalen Cochrane Collaboration ergab. Das entspricht einem Minus von bis zu 29 Prozent in den USA und 16 Prozent bei den Briten.
Forscher wissen schon länger, dass der Mensch nicht in erster Linie isst, bis er satt ist, sondern bis er seinen Teller geleert hat. Legendär ist ein Experiment, bei dem sich Suppenschüsseln unbemerkt von unten wieder auffüllten. Die Versuchspersonen löffelten aus den wundersamen Schalen 73 Prozent mehr als eine Vergleichsgruppe - und wurden sich des Mehrkonsums kaum bewusst.
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Nun haben die Cochrane-Forscher 61 Studien ausgewertet und bestätigen, dass die Portionsgröße die Essensmenge beeinflusst - und zwar bei Übergewichtigen und Schlanken gleichermaßen. Unnötig viel zu essen, wird tendenziell als Charakterschwäche angesehen. "Tatsächlich ist die Situation weit komplexer", schreibt Studienautor Gareth Hollands von der Universität Cambridge.
Die Forscher bringen zugleich Ideen ins Spiel, wie sich die Portionsgrößen verkleinern ließen: Mega-Packungen könnten weiter hinten ins Regal geräumt werden. Gesetzgeber könnten Portionsobergrenzen für besonders energiereiche Speisen festlegen oder die Praxis unterbinden, dass Kunden beim Kauf von Großpackungen sparen. Allerdings fehlen Erkenntnisse darüber, wie solche Schritte auf lange Sicht wirken.