Antithrombose-Mittel:Gerinnungshemmer können im Notfall gefährlich werden

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Im Notfall zählt jede Sekunde. Hat eine Patientin oder ein Patient zuvor Gerinnungshemmer eingenommen, kann das kostbare Zeit kosten. (Foto: IMAGO/moodboard/IMAGO/YAY Images)

Die Mittel verringern die Gefahr von Schlaganfällen und Thrombosen - und werden häufig verschrieben. Doch nach einem Unfall oder Knochenbruch machen sie das Operieren riskanter. Ein Mittel ist besonders problematisch.

Von Michael Brendler

Mit der Operation warten? Kommt nicht in Frage. Das war Marc Maegele spätestens klar, als er die Blutwerte des Patienten sah. Der 58-Jährige war vom Fahrrad gestürzt und stöhnte vor Schmerzen, weil sich Bruchteile des zersplitterten Oberschenkelknochens ins Fleisch bohrten. Das Knie: Ein einziger dicker, violetter Bluterguss. Zwei Liter Blut waren dort ins Gewebe geflossen. Durch den Verlust war die Sauerstoffversorgung der Organe gefährdet, deshalb befand sich der Patient im Schockzustand. "Prio Nummer eins war es, die Blutung zu stoppen", erzählt der Oberarzt der Unfallchirurgie in der Klinik Köln-Merheim. Das bedeutet, den Knochen und die zerrissenen Adern zu flicken. Und mit der Spaltung der Faszien am Unterschenkel zu verhindern, dass durch den Druck der Flüssigkeit die Muskeln ersticken.

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