Terrormedizin:"Stoppt die Blutung!"

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Wie gehen Notfallmediziner mit den Opfern von Terror um? (Foto: Illustration: Sara Scholz)

Mit Kriegsverletzungen haben Deutschlands Notärzte wenig Erfahrung. In Kursen lernen sie, wie man Opfer eines Anschlags behandelt: Wer blutet stark und braucht sofort Hilfe? Und wer kann warten?

Von Felix Hütten, Infografik: Sara Scholz

Kurz nach 22 Uhr stimmt die Coverband Kings of Floyd ihren ersten Song an, zehn Minuten später sterben die ersten Menschen in Blutlachen. Eine Stadt, 200 000 Einwohner, irgendwo in Deutschland. Ein Konzert in der Stadthalle, endlich mal was los. Um 22.10 Uhr zünden Angreifer auf dem Parkett eine Bombe. Der Sprengstoff reißt Menschen in Stücke, Lungen bersten, Beine und Arme werden gehäutet, und überall Blut, Blut, Blut. 50 Menschen liegen leblos am Boden, in der Halle bricht Panik aus. Polizei und Rettungsdienst lösen Großalarm aus, es herrscht Chaos, leicht verletzte Menschen machen sich zu Fuß auf den Weg in die örtlichen Krankenhäuser und drohen diese zu überlasten, während es quälende Minuten dauern wird, bis die Polizei ausschließen kann, dass eine zweite Bombe in der Halle deponiert ist. Der sogenannte "second hit", also ein weiterer Anschlag, nachdem Rettungskräfte vor Ort sind, ist eine erhebliche Gefahr und für Mediziner schwierig zu meistern, denn Sanitäter und Notärzte stehen, im Unterschied etwa zu einem Zugunglück, plötzlich selbst unter Lebensgefahr.

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