Kiel:Deutscher Pflegerat kritisiert Beschluss zur Pflegekammer

Der Deutsche Pflegerat hat die mit der Millionenspritze verbundene Urabstimmung über den Bestand der Pflegekammer in Schleswig-Holstein als an Erpressung...

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Berlin (dpa/lno) - Der Deutsche Pflegerat hat die mit der Millionenspritze verbundene Urabstimmung über den Bestand der Pflegekammer in Schleswig-Holstein als an Erpressung grenzend kritisiert. „Der von der Koalition im Landtag beschlossene Antrag schwächt die berufliche Pflege in Schleswig-Holstein und ihre Vertretung in der Pflegeberufekammer des Landes“, sagte der Präsident des Deutschen Pflegerats, Franz Wagner, am Montag in Berlin. Die Landesregierung müsse sich vor die gut funktionierende Kammer stellen. „Eine Aufwertung der Profession Pflege und die Wertschätzung ihr gegenüber sieht anders aus.“

Die Koalitionsfraktionen von CDU, Grünen und FDP hatten am 10. Dezember drei Millionen Euro zugesagt. Bereits am 11. Dezember beschloss der Landtag im Rahmen der Verabschiedung des Haushaltes 2020 die Anschubfinanzierung. Mit der Millionenspritze des Landes ist aber eine Urabstimmung über den Bestand oder die Abschaffung der Kammer im ersten Quartal 2021 verbunden.

Nach Ansicht der Präsidentin der schleswig-holsteinischen Pflegeberufekammer, Patricia Drube, wären für eine faire Beurteilung, was die junge Kammer tatsächlich für ihre Mitglieder und die Pflege leiste, zwei Jahre notwendig. Die Pflegeberufekammer wurde erst im April 2018 gegründet. Sie hat 28 000 registrierte Pflichtmitglieder.

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