Schwerin:Studie: Weniger Antibiotika-Verschreibungen in MV

Eine Packung eines Antibiotikums liegt auf einem Tisch in einer Apotheke. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Illustration)

Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern haben in einem dreijährigen Projekt zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen deutlich weniger der hochwirksamen Medikamente...

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Schwerin (dpa/mv) - Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern haben in einem dreijährigen Projekt zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen deutlich weniger der hochwirksamen Medikamente verschrieben. In dem Projekt „Resist“ sei es zum Beispiel gelungen, die Verordnung bei oberen Atemwegserkrankungen von 19 Prozent auf 15 Prozent zu senken, teilte der Verband der Ersatzkassen am Donnerstag in Schwerin mit. Zu den oberen Atemwegserkrankungen zählten zum Beispiel Entzündungen der Mandeln, Nasenneben- und Stirnhöhlen. Bei Infektionen der unteren Atemwege, wie Bronchitis, sei der Wert von 58 Prozent auf 38 Prozent gedrückt worden.

Zudem seien im Fall der Fälle eher schmaler wirkende Antibiotika statt Breitband-Wirkstoffe eingesetzt worden. Wissenschaftlern zufolge verlieren Antibiotika bei einem zu großzügigen Einsatz ihre Wirkung, weil Keime resistent dagegen werden.

Nach Worten von Projektleiter Attila Altiner, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock, hat sich gezeigt, dass eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu messbar besserer Medizin führen kann. In diesem Fall heiße das: Wenn Ärzte gemeinsam mit den Patienten eine Entscheidung finden wollten, würden weniger Antibiotika verordnet.

Das Projekt der Ersatzkassen fand den Angaben zufolge in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Niedersachsen, dem Saarland sowie den NRW-Regionen Nordrhein und Westfalen-Lippe seit Mitte 2017 statt. Rund 2460 Haus- und Fachärzte beteiligten sich, darunter 155 in Mecklenburg-Vorpommern.

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