Rostock:Psychiatrieforum: Psychische Erkrankungen von Eltern Thema

Rostock (dpa/mv) - Psychische Erkrankungen von Eltern können für die betroffenen Familien zu einer großen Belastung werden. Fast jedes vierte Kind hat einen vorübergehend oder dauerhaft psychisch erkrankten Elternteil, sagte Antje Wrociszewski, Sucht- und Psychiatriekoordinatorin im Gesundheitsamt Rostock vor dem 7. Psychiatrieforum am Donnerstag in der Hansestadt. Kinder erlebten Angst, Überforderung, Ärger, Schuld- und Schamgefühle und erhalten dann auf ihre Fragen meistens keine Antworten. "Die Betroffenen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, später selbst zu erkranken."

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Rostock (dpa/mv) - Psychische Erkrankungen von Eltern können für die betroffenen Familien zu einer großen Belastung werden. Fast jedes vierte Kind hat einen vorübergehend oder dauerhaft psychisch erkrankten Elternteil, sagte Antje Wrociszewski, Sucht- und Psychiatriekoordinatorin im Gesundheitsamt Rostock vor dem 7. Psychiatrieforum am Donnerstag in der Hansestadt. Kinder erlebten Angst, Überforderung, Ärger, Schuld- und Schamgefühle und erhalten dann auf ihre Fragen meistens keine Antworten. „Die Betroffenen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, später selbst zu erkranken.“

Erforderlich sei eine Unterstützungsleistung, die sich an das ganze Familiensystem wende. Damit könnten die Chancen dieser Kinder deutlich verbessert werden, als Erwachsene ein normales Leben zu führen, betonte die Expertin.

Beim Psychiatrieforum stellt sich auch der neue Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsmedizin Rostock vor, Michael Kölch. Einer seiner Schwerpunkte ist die Verlaufsforschung bei Kindern psychisch kranker Eltern. Er kritisierte, dass das therapeutische Angebot für psychisch kranke Kinder und Jugendliche im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern rar gesät ist. Die jungen Patienten seien oft unterversorgt. Er strebe das Modell der telemedizinischen Behandlung an. „Trotz der Entfernung wollen wir den persönlichen Kontakt zum Patienten aufrechthalten und dabei weiterhin Psychologen und Ärzte vor Ort mit einbeziehen.“

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