Essen:Haftbefehl gegen Transplantationsmediziner ausgesetzt

Essen (dpa/lnw) - Der Haftbefehl gegen den Chef der Allgemein-Chirurgie an der Uniklinik Essen ist unter Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Essen am Donnerstag mit. Der 61 Jahre alte Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie soll dafür verantwortlich sein, dass an sechs Patienten medizinisch nicht notwendige Lebertransplantationen vorgenommen wurden. Eine dieser Transplantationen soll zum Tode des Patienten geführt haben. Der Mediziner war am 4. September verhaftet worden. Die Ermittler werfen ihm Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.

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Essen (dpa/lnw) - Der Haftbefehl gegen den Chef der Allgemein-Chirurgie an der Uniklinik Essen ist unter Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Essen am Donnerstag mit. Der 61 Jahre alte Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie soll dafür verantwortlich sein, dass an sechs Patienten medizinisch nicht notwendige Lebertransplantationen vorgenommen wurden. Eine dieser Transplantationen soll zum Tode des Patienten geführt haben. Der Mediziner war am 4. September verhaftet worden. Die Ermittler werfen ihm Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.

Die Staatsanwaltschaft sehe nach der Beschlagnahme weiterer Patientenakten keine Verdunkelungsgefahr mehr, hieß es. Die Fluchtgefahr sei durch die Hinterlegung einer Kaution deutlich geringer geworden. Auch sei der Beschuldigte inzwischen freigestellt worden, „so dass auch nicht davon ausgegangen werden muss, dass es zu weiteren Taten kommen könne“.

An den Operationen in den Jahren 2012 bis 2015 soll der Mann zum Teil selbst beteiligt gewesen sein, zum Teil soll er zugelassen haben, dass andere Ärzte solche Transplantationen durchführen. Dem Mediziner soll in allen Fällen bewusst gewesen sein, dass das Risiko der Transplantation höher war als das Risiko durch die Krankheiten der Patienten. Es hätten alternative Behandlungsmöglichkeiten mit guter Prognose und weniger Risiko bestanden. Der Arzt weist die Vorwürfe zurück.

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