Krankheiten - Dresden:Coronavirus: Immer mehr Infizierte und Todesfälle in Sachsen

Corona
Elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt das SARS-Cov-2-Virus. Foto: Uncredited/NIAID-RML/via Ap/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Das Coronavirus hat Sachsen fest im Griff. Am Freitag musste das Gesundheitsministerium einen neuen Höchststand an Infizierten und Todesfällen vermelden. Demnach sind inzwischen 25 Menschen nachweislich an einer Infektion mit dem heimtückischen Virus gestorben. Am Vortag hatte die Zahl der Todesopfer bei 19 gelegen. 2646 Menschen im Freistaat haben sich nachweisbar infiziert. Damit stieg die Anzahl der Betroffenen binnen 24 Stunden um 235, was zugleich die höchste Zuwachsrate für Sachsen in der aktuellen Pandemie bedeutet.

Besonderes Augenmerk richtete Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag auf die Pflegeheime. Ein Fall aus Zwönitz (Erzgebirge) hatte in den vergangenen Stunden für Verunsicherung gesorgt. Dort waren 51 Bewohner und 33 Mitarbeiter eines Pflegeheimes positiv getestet worden. Köpping zufolge seien acht Betroffene in stationärer Behandlung und zwei in den vergangenen Tagen leider gestorben. Die Ministerin sprach von einer "angespannten Situation".

Dabei habe man die Pflegeheime von Anfang an im Blick gehabt, betonte Köpping und verwies darauf, dass schon am 20. März ein Besuchsverbot für Heime ausgesprochen wurden sagte die Ministerin. Schon am 20. März habe man ein Besuchsverbot ausgesprochen. Insgesamt gebe es in Sachsen 16 Einrichtungen mit Corona-Fällen bei Bewohnern oder Pflegekräften. Die Heime seien nun nochmals über die notwendigen Verhaltensregeln informiert worden. Wenn jemand Symptome aufweise, werde umgehend getestet.

Innenminister Roland Wöller (CDU) wirkte bei seiner Lageeinschätzung am Freitag dagegen vergleichsweise entspannt. Die allgemeine Kriminalität habe sich in den vergangenen 24 Stunden auf einem niedrigen Niveau entwickelt, sagte er. Auch die Verkehrsunfälle lägen zahlenmäßig unter dem sonst üblichen Niveau. Laut Wöller waren die Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz rückläufig: Am Donnerstag gab es 100 entsprechende Fälle (Mittwoch: 125). Neben 66 Straftaten seien 34 Ordnungswidrigkeiten registriert worden.

"Die Regeln werden also eingehalten. Wir sind damit weiter auf dem richtigen Wege", sagte der Minister und bedankte sich für das Verständnis der Bevölkerung. Er hoffe, dass dies auch am Wochenende so bleibe. Nach dem Wetterbericht wird in den kommenden Tagen mit frühlingshaften Wetter gerechnet.

Einen besonderen Fall hatte Wöller aus dem Uniklinikum Leipzig zu berichten: Dort hatte ein Corona-Patient die Weiterbehandlung abgelehnt und die Klinik verlassen wollen. Polizisten erschienen in Schutzkleidung zum Einsatz, ein Arzt konnte den Mann aber zum Dableiben bewegen. Man habe den Einsatz "ohne Patientenkontakt" beendet, formulierte es der Minister.

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