Zwickau:Linke: Zahl der Krankenhäuser und -betten rückläufig

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Eine Person wird mit einem Stetoskop untersucht. (Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild)

Die Linken verlangen mehr Vorsorge im sächsischen Gesundheitswesen. Die Zahl der Krankenhausbetten sei im Freistaat seit 30 Jahren rückläufig, erklärte die...

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Zwickau (dpa/sn) - Die Linken verlangen mehr Vorsorge im sächsischen Gesundheitswesen. Die Zahl der Krankenhausbetten sei im Freistaat seit 30 Jahren rückläufig, erklärte die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann. Im Zeitraum von 1995 bis 2017 habe die absolute Zahl der Betten von 31 688 auf 25 870 abgenommen. Je 100 000 Einwohner sei die die Rate von gut 692 auf knapp 633 gesunken. 1991 habe es dagegen noch 42 761 Betten gegeben. Im gleichen Zeitraum habe sich die Zahl der Krankenhäuser von 112 auf 77 reduziert. Zimmermann bezog sich auf Daten aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Aktuellere Zahlen kenne die Bundesregierung mitten in der Pandemie nicht, kritisierte die Politikerin aus Zwickau.

„Auch in Sachsen sind Krankenhausbetten abgebaut worden und werden im Zeichen der Ökonomisierung des Gesundheitssystems weiter abgebaut, statt eine flächendeckend gute Krankenhausversorgung demokratisch zu planen“, betonte Zimmermann. Zudem würden in sächsischen Krankenhäusern immer wieder Bereiche ausgegliedert. Dabei gebe es mehr als genug Erfahrungswerte dafür, dass Ausgliederungen einen reibungslosen Klinikbetrieb behinderten und die ohnehin angespannte Situation bei Löhnen und Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals weiter verschlechterten.

„Es ist ein Trugschluss zu glauben, große Bettenkapazitäten müssten nicht vorgehalten werden, nur weil derzeit Betten leer stehen, die sonst für planbare Operationen benötigt werden“, betonte Zimmermann. In der Corona-Pandemie könne niemand sicher voraussagen, dass die Infektionsrate stabil bleibe. Schon bisher hätte es deutlich schlimmer kommen können: „Für Situationen wie die Corona-Pandemie braucht es nicht nur genügend Intensivbetten, sondern allgemein genügend Betten in Reserve, um behandlungsbedürftige Infizierte zeitnah stationär versorgen zu können.“

Laut Zimmermann machen die Daten eine ungleiche Versorgungslage in Deutschland deutlich. Standen 2017 in Baden-Württemberg nur 508 Betten pro 100 000 Einwohner zur Verfügung und in Niedersachsen 528, so waren es in Bremen 738 und in Thüringen 732. Sachsen bewege sich mit seinen knapp 634 Betten im Mittelfeld: „Aus Angaben des Robert- Koch-Instituts geht ferner hervor, dass nicht nur Intensivbetten, sondern auch die Gesamtkapazität an Krankenhausbetten für die Versorgung von Covid-19-Patienten eine Rolle spielen kann.“

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