Gesundheitssystem:Reich gespritzt

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Bilder aus dem Inneren des Körpers sind eine wichtige Hilfe für Ärzte. Kontrastmittel machen die Aufnahmen aussagekräftiger. (Foto: Cavallini James/mauritius)

Viele Röntgenärzte machen satte Gewinne mit der Abrechnung von Kontrastmitteln. Das geht auch auf Kosten der Patienten.

Von Christina Berndt und Markus Grill

Kontrastmittel sind sehr hilfreiche Medikamente. Sie können Ärzten zu besserem Durchblick verhelfen, wenn diese nach Krebsherden im Körper suchen, verkalkte Adern genauer betrachten oder das Fortschreiten der Multiplen Sklerose beurteilen wollen. Krankenkassen aber scheinen beim Thema Kontrastmittel eher blind zu sein. Jedenfalls nehmen sie es sehenden Auges hin, dass Ärzte und Firmen durch fragwürdige Abrechnungen mit diesen Mitteln der Solidargemeinschaft jedes Jahr einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe zufügen. Das zeigen Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR. Und sie enthüllen einen weiteren, noch bedenklicheren Umstand. Offenbar verführen die lukrativen Abrechnungsmöglichkeiten Ärzte dazu, Patienten mit Kontrastmitteln zu behandeln, auch wenn dies gar nicht nötig ist.

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