Wiesbaden:Heilbäder und Kurorte leiden unter Corona: Hilfen gefordert

Ein Gast einer Therme liegt im salzhaltigen Wasser eines runden Schwimmbeckens. (Foto: Frank Rumpenhorst/picture alliance/dpa/Symbolbild)

Angesichts von Millioneneinbußen durch die Corona-Pandemie fordern die hessischen Heilbäder und Kurorte mehr Unterstützung des Landes. "Die Existenz der 30...

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Bad Soden-Salmünster (dpa/lhe) - Angesichts von Millioneneinbußen durch die Corona-Pandemie fordern die hessischen Heilbäder und Kurorte mehr Unterstützung des Landes. „Die Existenz der 30 Heilbäder und Kurorte in Hessen muss sichergestellt werden“, erklärte der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Michael Köhler, am Freitag in Bad Soden-Salmünster. Nötig sei der volle Ausgleich der coronabedingten Mindereinnahmen an Kur- oder Tourismusabgaben. Auch der sogenannte Bäderpfennig müsse angehoben werden. Mit dieser Förderung des Landes sollen die spezielle Kur-Infrastruktur der Heilbäder und Kurorte unterstützt und Wettbewerbsnachteile ausgeglichen werden.

„Wir wollen auch weiterhin einen hohen Beitrag zur Gesundheit - gerade in diesen schwierigen Zeiten - leisten“, erklärte Köhler. „Das können wir aber nur, wenn gesichert ist, dass die Infrastruktur auch weiterbetrieben werden kann.“ Falls beispielsweise Thermen dauerhaft schließen oder Heilquellen „vom Netz genommen“ werden sollten, müssten die Heilbäder und Kurorte ihr Prädikat abgeben. Dies hätte eine „tiefgreifende Veränderung der kurspezifischen und touristischen Landschaft in Hessen“ zur Folge, die besonders den ländlichen Raum träfe, warnte Köhler.

So sei ein Großteil der stationären Vorsorge- und Rehabilitationskliniken in Heilbädern und Kurorten angesiedelt. Ein Wegzug der Kliniken bedeute Jobverluste. 40 000 Arbeitsplätze biete dieser Teil der Gesundheitswirtschaft derzeit. Allein aus dem Bereich der Thermen und Bäder dürften den Heilbädern und Kurorten bis Jahresende nach ersten Hochrechnungen mehr als 13 Millionen Euro an Einnahmen fehlen. Zudem fielen weitere vier Millionen Euro an Kurtaxe weg und aus dem Bereich Tagungs- und Veranstaltungswirtschaft sei mit Einbußen von zehn Millionen Euro zu rechnen.

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