Wiesbaden:Harte Einschnitte bei Lufthansa, Anstieg bei Arbeitslosen

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Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Lufthansa AG. (Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild)

Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen hat während der Corona-Krise stark zugenommen und auch bei der Lufthansa stehen zahlreiche Jobs auf der Kippe. Unterdessen...

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Frankfurt (dpa/lhe) - Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen hat während der Corona-Krise stark zugenommen und auch bei der Lufthansa stehen zahlreiche Jobs auf der Kippe. Unterdessen wollen Wissenschaftler mit einer Studie in hessischen Kitas mehr über die Ausbreitung von Sars-CoV-2 erfahren.

MASSIVER UMBAU BEI LUFTHANSA

Die Beschäftigten der Lufthansa müssen sich auf Stellenabbau und harte Einschnitte einstellen. Rein rechnerisch hat das von der Corona-Krise hart getroffene Unternehmen deutlich mehr als 10 000 Stellen zu viel an Bord, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch in Frankfurt sagte. Wie viele Jobs gestrichen würden, hänge auch von den Verhandlungen mit den Gewerkschaften ab, man wolle eine gemeinsame Lösung mit ihnen finden. Kündigungen will Lufthansa so weit wie möglich vermeiden. „Wir wollen weniger Arbeit anders verteilen“, sagte Spohr. Zugleich betonte er: „Wir werden jeden Stein in dem Unternehmen umdrehen.“

MEHR ARBEITSLOSE

In der Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitslosen in Hessen sprunghaft gestiegen. Im Mai waren 192 149 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, teilte die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch in Frankfurt mit. Das waren 8,8 Prozent mehr als im April und 29 Prozent mehr als im Mai 2019. Die Arbeitslosenquote kletterte gemessen am April um 0,4 Prozentpunkte auf nun 5,6 Prozent. Schon im April hatten die Folgen der Pandemie die Arbeitslosenzahlen in Hessen nach oben getrieben. Direktionschef Frank Martin erwartet keine schnelle Erholung: „Wir gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten noch weiter ansteigen kann. Das Ausmaß wird in erster Linie davon abhängen, in welcher Geschwindigkeit sich die wirtschaftliche Lage wieder normalisiert.“

LEICHTER ANSTIEG BEI INFEKTIONEN

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Hessen hat sich am Mittwoch im Vergleich zum Vortag um 20 erhöht. Wie das Sozialministerium in Wiesbaden mitteilte, wurden inzwischen 10 080 Fälle registriert (Stand 14.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle, die in Verbindung mit Covid-19 gebracht werden, liegt bei 480 und blieb damit seit Montag unverändert. In der Statistik des Ministeriums werden nur Fälle erfasst, die von den Kommunen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in eine Datenbank eingegeben wurden. Die Angaben können nachträglich nach unten oder nach oben korrigiert werden, etwa wenn Fälle nachgemeldet werden.

HESSEN STARTET STUDIE 

Mit einer Corona-Studie in hessischen Kitas wollen Wissenschaftler mehr über die Ausbreitung von Sars-CoV-2 erfahren. Dafür sollen in landesweit 60 Einrichtungen Kinder und Erzieherinnen über mehrere Wochen hinweg regelmäßig auf mögliche Infektionen getestet werden, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Wiesbaden ankündigte. Es sei derzeit noch ungewiss, welchen Anteil Kinder an der Verbreitung des Virus haben, erläuterte Professor Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Infektionen verliefen bei den Jüngsten meist mild oder asymptomatisch.

LANDESSPORTBUND BITTET UM UNTERSTÜTZUNG

Der Landessportbund Hessen hat an die kommunalen Spitzenverbände appelliert, die Sportvereine in der Corona-Pandemie zu unterstützen. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das der Dachverband am Mittwoch veröffentlichte. „Halten Sie an bereits zugesagten Zuschüssen und finanziellen Förderungen fest. Entlasten Sie Vereine von Nutzungs- und anderen Gebühren. Stellen Sie den Vereinen kommunale Sportinfrastruktur zur Verfügung. Helfen Sie bitte unbürokratisch überall dort, wo Notlagen entstehen und Vereinsexistenzen bedroht sind“, heißt es in dem Brief, der Ende Mai an den Hessischen Städtetag, den Hessischen Städte- und Gemeindebund und an den Hessischen Landkreistag ging.

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