Gesundheit - Wiesbaden:Corona-Krise: Zweite Woche mit strengeren Kontaktregeln

Corona
Menschleer ist das Pflaster rings um ein Einkaufszentrum in der Hanauer Innenstadt. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessen startet am (heutigen) Montag in die zweite Woche mit verschärften Regeln im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die Landesregierung hatte am 23. März ein weitgehendes Kontaktverbot erlassen. Menschen dürfen draußen nur noch allein oder zu zweit unterwegs sein. Ausnahmen gibt es für Familien und häusliche Gemeinschaften.

Außerdem beginnt bereits die dritte Woche ohne Unterricht an den Schulen oder reguläre Betreuung in den Kitas. Seit 16. März fällt landesweit der Schulunterricht aus. Eine Ausnahme gilt für die Abiturprüfungen. Die Schulen bieten eine Notbetreuung für Kinder solcher Eltern an, die beispielsweise in einem Krankenhaus, bei der Feuerwehr oder Polizei arbeiteten. Die Regelung gilt auch für Kindertagesstätten.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Hessen war am Sonntag erneut gestiegen. Das Sozialministerium in Wiesbaden meldete (Stand 14.00 Uhr) ein Plus von 167 Fällen gegenüber dem Vortag auf nun 2943. Der Zuwachs fällt damit geringer aus, als die Tage zuvor - jedoch werden nur solche Fälle erfasst, die von den Kommunen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in eine elektronische Datenbank eingepflegt werden. Beispielsweise wird die Zahl der gemeldeten Infizierten in Frankfurt - wie bereits am Vortag - mit 330 angegeben. Die Zahl der Todesfälle in Hessen, die auf den Erreger Sars-CoV-2 zurückgeführt werden, stieg um eine Person auf elf.

Sozialminister Kai Klose (Grüne) hatte am Freitag davor gewarnt, die Corona-Regeln zu früh zu lockern. Um Ostern herum werde die Zeit sein, zu der man mit Blick auf die Entwicklung der Infektionszahlen über eine mögliche weitere Strategie nachdenken könne, sagte er.

Betriebe mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten wegen der Corona-Krise können ab dem (heutigen) Montag Anträge auf staatliche Soforthilfe stellen. Die schwarz-grüne Regierung rechnet damit, dass sich weit über 200 000 Betriebe melden. Die staatlichen Gelder seien nicht zweckgebunden, müssten aber mit der Corona-Krise zu tun haben und zum Vermeiden einer finanziellen Schieflage verwendet werden, hatte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) erklärt.

Konkret soll mit der Corona-Soforthilfe ein einmaliger, nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt werden. Sie beträgt nach Angaben des Ministers inklusive der Bundesförderung bei bis zu fünf Beschäftigten 10 000 Euro für drei Monate. Bei bis zu zehn Beschäftigten können 20 000 Euro für drei Monate und bei zu 50 Beschäftigten 30 000 Euro für drei Monate fließen.

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