Gesundheit - Schwerin:Gesundheitsminister sieht MV für Coronavirus gerüstet

Deutschland
Harry Glawe, Gesundheitsminister von Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern ist nach Einschätzung von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) für Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und auch für schwere Krankheitsverläufe gerüstet. Die Kliniken im Nordosten verfügen nach seinen Angaben über 194 Isolierbetten. Diese stünden in Patientenzimmern mit Schleuse, erklärte Glawe am Mittwoch. Ein Teil der Zimmer habe außerdem eine raumlufttechnische Anlage. 215 Betten auf Intensivstationen seien mit Beatmungskapazitäten ausgestattet.

Bis Mittwoch gab es in Mecklenburg-Vorpommern keine Verdachtsfälle oder bestätigten Infektionen mit dem Erreger der neuen Lungenkrankheit. In Deutschland waren aber schon vor einiger Zeit erste Infektionen mit Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, nachgewiesen worden - vor allem bei einer Firma in Bayern. Diese Fälle führten aber nicht zu weiteren bekannten Ansteckungen. Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Epidemie in Italien wurden die letzten Fälle aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gemeldet.

Die Bundesregierung sprach am Mittwoch angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus in Europa und Deutschland von einer "neuen Situation". Das Virus sei deutlich nähergerückt, hieß es. Vom Robert Koch-Institut (RKI) hieß es, Ziel in Deutschland sei es, eine Erkrankungswelle hinauszuzögern, um zu vermeiden, dass die Covid-19- und die derzeitige Grippewelle zusammenfallen. MV-Gesundheitsminister Glawe will am kommenden Dienstag im Kabinett über seine Vorkehrungen berichten.

"Die Gesundheitsbehörden stehen im Austausch", sagte Glawe. Das Gesundheitssystem sei auf die aktuelle Lage gut vorbereitet. Aktuell sei bei begründeten Verdachtsfällen und laborbestätigten Covid-19-Fällen eine stationäre Einweisung vorgesehen. Die Kontaktpersonen des betroffenen Patienten würden ermittelt und auf Symptome beobachtet. So soll versucht werden, Infektionsketten zu beenden. Momentan gebe es keinen Anlass zur Beunruhigung, betonte der Minister. "Auch wenn es weltweit Neuinfektionen gibt, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren." Panik sei kein guter Ratgeber.

Der Ursprung des neuartigen Virus liegt in China. Die Zahl der Todesopfer und Infizierten dort ist erneut gestiegen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Mittwoch mitteilte, kamen weitere 52 Menschen durch das neuartige Coronavirus ums Leben. Die Gesamtzahl der Opfer in China stieg damit auf 2715. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen kletterte um 406 auf über 78 000. Sämtliche neuen Todesfälle und fast alle neuen Infektionen wurden aus der besonders betroffenen Provinz Hubei gemeldet, wo das Virus in der Millionenmetropole Wuhan ursprünglich ausgebrochen war.

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