Rheda-Wiedenbrück:Experten begutachten Corona-Hygienepläne im Tönnies-Werk

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Zwei Poller stehen vor der Firmenzentrale der Firma Tönnies. (Foto: Guido Kirchner/dpa/Archivbild)

Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachthof Rheda-Wiedenbrück werden die Hygienepläne für eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs weiter...

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Rheda-Wiedenbrück (dpa/lnw) - Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachthof Rheda-Wiedenbrück werden die Hygienepläne für eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs weiter unter die Lupe genommen. Am Dienstag setzten Behördenvertreter und Experten Begehungen der verschiedenen Bereiche in dem großen Schlachthof fort, wie ein Sprecher von Tönnies sagte.

Seit Montag beraten Vertreter des Kreises Gütersloh, der Stadt Rheda-Wiedenbrück sowie der Bezirksregierung Detmold gemeinsam mit dem Unternehmen und verschiedenen Experten über ein Hygienekonzept für den großen Schlacht- und Fleischzerlegungsbetrieb. Noch bis Mittwoch sollen Begehungen des Werkes stattfinden, um das Konzept vor Ort zu begutachten. Über die Ergebnisse soll dann am Donnerstag erneut mit den Beteiligten beraten werden, sagte der Tönnies-Sprecher weiter.

Nach Angaben eines Sprechers der Bezirksregierung liegt das Hauptaugenmerk neben Hygienemaßnahmen wie Abstandsregeln und Maskenschutz dabei auf der Lüftungsanlage. Nach einer Analyse zum Corona-Ausbruch in dem Fleischwerk hatte der Hygiene-Experte Martin Exner von der Universität Bonn die Luftumwälzung in dem Werk als möglichen Faktor für die Ausbreitung des Coronavirus genannt. In dem auf 6 bis 10 Grad kalten Raum wird den Schilderungen zufolge die durch die hart körperlich arbeitenden Mitarbeiter entstehende warme Luft abgesaugt und dann gekühlt zurück gebracht. Bislang fehle dabei aber eine Aufbereitung. Exner empfahl daher zum Schutz gegen Viren Hochleistungsfilter und UV-Bestrahlung.

Nach dem massiven Corona-Ausbruch in dem Fleischwerk mit über 1000 positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeitern war der Schlachtbetrieb bis auf weiteres gestoppt worden. Die Stadt hatte die Schließungsverfügung bis zum 17. Juli verlängert, jedoch Ausnahmeregelungen für einzelne Bereiche der Fleischverarbeitung zugelassen. Dazu muss das Unternehmen einen Antrag stellen und ein entsprechendes Konzept zum Gesundheits- und Arbeitsschutz vorgelegen.

Im Werk Rheda-Wiedenbrück werden normalerweise nach Angaben von Tönnies pro Tag 20 000 Schweine geschlachtet und zerlegt.

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