Rathaus Magdeburg:Grund für Coronavirus-Ausbruch in Magdeburg weiterhin unklar

Lesezeit: 2 min

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). (Foto: Ronny Hartmann/dpa/ZB/Archivbild)

Auch wenn die Ursache für den Ausbruch des Coronavirus vergangene Woche in Magdeburg noch unklar ist, ist die Sorge vor einer sogenannten zweiten Welle nach...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Magdeburg (dpa/sa) - Auch wenn die Ursache für den Ausbruch des Coronavirus vergangene Woche in Magdeburg noch unklar ist, ist die Sorge vor einer sogenannten zweiten Welle nach Ansicht von Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) unbegründet. „Wir haben nicht mal die erste Welle gehabt“, sagte Trümper am Dienstag in Magdeburg. Die Landeshauptstadt habe bislang nur wenige Fälle verzeichnet, die auch immer nachvollzogen werden konnten.

Wegen der neuen Infektionsfälle sind seit Dienstag acht Schulen, zwei Kinder- und Jugendeinrichtungen und sechs Spielplätze geschlossen. Weitere Maßnahmen sind nach Ansicht von Amtsarzt Eike Hennig vorerst nicht nötig. Derzeit sind 158 Infektionen mit dem Coronavirus in Magdeburg bekannt, wie das Sozialministerium am Dienstag mitteilte. Seit Freitag wurden den Angaben zufolge allein in der städtischen Fieberambulanz und den beiden mobilen Teststationen 860 Tests durchgeführt.

Am Abend kündigte die Stadt eine weitere Schulschließung an. In der Schule im Stadtteil Neu Olvenstedt gebe es einen Covid-19-Fall, hieß es. Der Pädagoge habe in den vergangenen Tagen Kontakt etwa zum gesamten Kollegium und etlichen Schülern gehabt. Die Schließung gelte ab Mittwoch für zwei Wochen.

Die Quelle für den Ausbruch der vergangenen Woche zu ermitteln, ist bisher aber nicht gelungen. Die neuen Infektionen haben nach Schätzung von Amtsarzt Eike Hennig ihren Lauf Anfang des Monats genommen. Man gehe davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen den Erkrankten gebe, so Trümper. „Wenn in drei Tagen in 18 Familien gleichzeitig so ein Virus ausbricht, muss es eine Beziehung geben“, sagte der Oberbürgermeister. Derzeit gehe man verschiedenen Spuren nach. Beispielsweise gebe es Hinweise aus Berlin, dass ein Pfarrer dort in einer Pfingstgemeinde Leute angesteckt habe. Auch in Magdeburg sei eine Pfingstgemeinde aktiv, die von Menschen im Umkreis der Infizierten besucht würde. Möglicherweise sei dort auch jemand aus Berlin gewesen. Auch hätten erkrankte Personen aus Magdeburg mit Infizierten in Berlin Kontakt gehabt. „Dass es aus Magdeburg selbst nicht gekommen sein kann, das liegt, glaube ich, ziemlich auf der Hand“, sagte Trümper in Bezug auf die bislang niedrigen Infektionszahlen in der Landeshauptstadt.

Seit Montag sind in Sachsen-Anhalt vier neue Corona-Infektionen bekannt geworden. Drei davon seien in Magdeburg und eine in Halle aufgetreten, teilte das Sozialministerium am Dienstag mit. Insgesamt liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen den Angaben zufolge nun bei 1776 Fällen (Stand Dienstag, 08.59 Uhr). Davon seien 271 im Krankenhaus behandelt worden, hieß es. Schätzungen zufolge sind 1643 Personen wieder genesen. 57 Menschen sind bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Hilfe könnte die Corona-Warn-App bieten, die seit Dienstag zum Download bereit steht. „Die Landesregierung unterstützt die App, da sie eine wichtige Ergänzung zu den bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen ist“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Er habe die App bereits auf seinem Handy installiert, ebenso wie die Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: