Potsdam:Schärfere Regeln für Ungeimpfte in fast allen Kreisen

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Ein Schild an der Tür eines Geschäfts ruft zum Impfen auf. (Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

In fast allen Brandenburger Kreisen und kreisfreien Städten Brandenburgs gelten wegen hoher Corona-Inzidenzen und mehr Intensivpatienten schärfere...

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Potsdam (dpa/bb) - In fast allen Brandenburger Kreisen und kreisfreien Städten Brandenburgs gelten wegen hoher Corona-Inzidenzen und mehr Intensivpatienten schärfere Corona-Regeln. Die Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte treten nach der Verordnung des Landes dann in Kraft, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage lang über 750 und zugleich der Anteil an Corona-Intensivbetten bei oder über 10 Prozent liegen. Bis auf Cottbus, Elbe-Elster, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz lagen alle Kreise und Städte am Freitag drei Tage ununterbrochen über dem Schwellenwert von 750. Der Anteil der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten ist schon länger über 10 Prozent.

Der Landkreis Spree-Neiße steht nach eigenen Angaben noch im Abstimmungsprozess über eine Verschärfung der Corona-Regeln. Die Landkreise dürfen auch eigenständig strengere Regeln erlassen. Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz behalten die Ausgangsbeschränkungen für nicht Geimpfte trotz zwischenzeitlich gesunkener Sieben-Tage-Inzidenzen bei. Die Frage sei, ob es sich lohne, wieder zu lockern, da die weitere Entwicklung nicht abzusehen sei, sagte der Sprecher des Landkreises Elbe-Elster, Torsten Hoffgaard, am Freitag.

Dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 424,4 - das ist der landesweit niedrigste Wert. Am höchsten ist er in der Uckermark mit 1732,8 neuen Ansteckungen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Im Kreis Spree-Neiße waren es 704,4 .

Der Anteil der Intensivbetten mit Covid-Patienten in den Kliniken betrug mit Stand vom Donnerstag landesweit 11,7 Prozent. Die Warnampel zeigt in diesem Bereich Gelb. Derzeit liegen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 466 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus, 86 von ihnen auf Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 3,87. Die Ampel zeigt auch dort Gelb, seit der Schwellenwert 3 überschritten wurde.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit positivem Corona-Test innerhalb einer Woche hat in Brandenburg deutlich zugenommen, liegt aber noch auf niedrigem Niveau. Seit Donnerstag der vergangenen Woche bis zu diesem Donnerstag (27.1.) wurden nach Angaben des Bildungsministeriums 11.897 Schülerinnen und Schüler positiv getestet. Das sind rund 4,0 Prozent und im Vergleich zur Vorwoche fast doppelt so viele Infizierte. Da waren es 6969 Schülerinnen und Schüler mit einem Positivtest (2,34 Prozent).

Unter den Lehrkräften gab es innerhalb einer Woche 758 positiv Getestete (3,0 Prozent), das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zur vergangenen Woche, als 512 Lehrkräfte positiv auf das Virus getestet wurden (2,1 Prozent). In Brandenburg gibt es rund 298.000 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 25.000 Lehrkräfte an 923 Schulen.

In der fünften Corona-Welle werden in Deutschland erneut Höchstwerte bei der Zahl wöchentlicher PCR-Tests und dem Anteil positiver Befunde erreicht. Zur Entlastung der Labore sollten für Corona-Freitestungen nach Ansicht des Cottbuser Labormediziners Karsten Mydlak auch anerkannte Antigentests verwendet werden dürfen. „Wir haben jetzt irgendwann eine Situation, wo man auch Mut zu solchen Lücken haben muss“, sagte der Leiter des Gemeinschaftslabors Cottbus MVZ der Deutschen Presse-Agentur. Die Labore warteten nach den Beschlüssen der Gesundheitsminister und Ministerpräsidenten der Länder auf eine Empfehlung der Experten.

Das Gesundheitsministerium teilte auf Anfrage mit, dass eine Änderung bei der Teststrategie, die am Montag beim Bund-Länder-Gespräch besprochen wurde, durch eine Änderung der Coronavirus-Testverordnung des Bundes geregelt werden muss. Die Gesundheitsministerkonferenz hatte am vergangenen Samstag den Beschluss gefasst, dass die Kapazitäten prioritär auf symptomatische Personen ausgerichtet werden. Dafür müsse allerdings die Nationale Teststrategie geschärft und gründlich überarbeitet werden.

© dpa-infocom, dpa:220128-99-887086/4

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