Potsdam:Regierung hofft auf Impfstart nach dem Jahreswechsel

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Eine Frau wird gegen Grippe geimpft. (Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Die Standorte für die ersten geplanten elf Impfzentren in Brandenburg zum Schutz vor dem Coronavirus stehen fest. Nach Zentren in Potsdam und Cottbus, die im...

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Potsdam (dpa/bb) - Die Standorte für die ersten geplanten elf Impfzentren in Brandenburg zum Schutz vor dem Coronavirus stehen fest. Nach Zentren in Potsdam und Cottbus, die im Dezember errichtet werden sollen, seien zwischen Januar und März 2021 zunächst acht weitere geplant, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Potsdam mit.

Sie sollen in Kyritz (Ostprignitz-Ruppin), Oranienburg (Oberhavel), Prenzlau (Uckermark), Eberswalde (Barnim), Frankfurt (Oder), Elsterwerda (Elbe-Elster), Luckenwalde (Teltow-Fläming) und Brandenburg/Havel entstehen. Im Gespräch für den elften Standort sind Königs-Wusterhausen, Wildau und Erkner. Darüber hinaus werden Standorte auch für die Kreise Prignitz, Havelland und Spree-Neiße geprüft.

Die Impfungen gegen das Coronavirus könnten nach Ansicht von Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft möglicherweise schon Anfang nächsten Jahres starten. „Wir hoffen, dass wir Anfang Januar mit den Impfungen in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen beginnen“, sagte Ranft der „Märkischen Oderzeitung“ (Freitag). Wenn genügend Impfstoff da sei, solle auch in den regionalen Impfzentren damit gestartet werden. Vorrangig geimpft werden sollten außerdem Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr. „Darüber hinaus geht es um vulnerable Gruppen - bestimmte Altersklassen und Menschen mit Vorerkrankungen.“

Die Klinikärzte sollten selbst die Impfungen vornehmen, sagte Ranft der „Märkischen Allgemeinen“ (Freitag) aus Potsdam. Patienten in den Krankenhäusern, die prioritär geimpft werden, könnten dann auch schon an der Reihe sein. Pflegeeinrichtungen sollten von mobilen Teams aufgesucht werden.

Die Impfzentren sollen jeweils mit sechs Impfteams besetzt sein, die aus je einem Arzt oder einer Ärztin und zwei Schwestern bestehen, kündigte der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Peter Noack, an. Darunter dürfe die reguläre Versorung in den Praxen aber nicht leiden. „Bisher haben uns schon über 400 Kolleginnen und Kollegen ihre Bereitschaft signalisiert.“

Angepeilt wird eine Impfung von 70 Prozent der Bevölkerung - das wären für Brandenburg 1,75 Millionen Menschen. „Meine Hoffnung ist, dass wir spätestens im Herbst/Winter 2021 eine Herdenimmunität erreicht haben und nicht länger auf Eindämmungsmaßnahmen zurückgreifen müssen“, sagte Staatssekretär Ranft der „Märkischen Oderzeitung“. Es werde sicher eine Phase geben, in der parallel auf Schutzmaßnahmen noch nicht verzichtet werden könne, betonte er in der „Märkischen Allgemeinen“. „Das wird insbesondere für Alltagsmasken gelten.“

Trotz schärferer Beschränkungen ist die Zahl der neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus in Brandenburg weiter hoch. Von Donnerstag bis Freitag seien 796 neue Infektionen gemeldet worden, wegen einer umfangreichen Datenkorrektur habe der Landkreis Märkisch-Oderland aber 166 Fälle aus den vergangenen Wochen nachgemeldet, so dass es dort am Freitag nur 25 neue Fälle statt 191 seien, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Damit liegt die Zahl neuer Infektionen landesweit bei 630 innerhalb von 24 Stunden. 533 Corona-Patienten sind in Krankenhäusern. 23 Todesfälle im Zusammenhang mit der Covid-19-Krankheit kamen hinzu.

Der Schwerpunkt bleibt der Landkreis Oberspreewald-Lausitz mit einem Wert von 381 neuen Infektionen je 100 000 Einwohnern in einer Woche. Dort treten am Montag (7. Dezember) bis vorerst 18. Dezember schärfere Regeln in Kraft: Auch Schüler und Lehrer in Grundschulen müssen in der Schule Masken tragen. Ab der siebten Klasse wechselt der Unterricht zwischen Schule und zuhause. In der Öffentlichkeit gilt ein Alkoholverbot. Im Spree-Neiße-Kreis gelten schärfere Maßnahmen schon ab diesem Samstag.

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