Potsdam:Impfeinladungen an Senioren - Ab Montag erste Lockerungen

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Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz mit Mundschutz. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Brandenburg plant weitere Lockdown-Lockerungen nicht nur anhand einer starren Inzidenzzahl bei Corona-Neuinfektionen. Auch weitere Faktoren wie die erreichte...

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg plant weitere Lockdown-Lockerungen nicht nur anhand einer starren Inzidenzzahl bei Corona-Neuinfektionen. Auch weitere Faktoren wie die erreichte Impfquote und die Belastung des Gesundheitssystems müssten berücksichtigt werden, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag bei einer Videokonferenz mit den Brandenburger Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern vor den Beratungen der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 3. März.

In Brandenburg sind unterdessen die ersten 17 000 Briefe mit Einladungen für Corona-Impfungen an über 85-Jährige verschickt worden. Die nächsten 35 000 Briefe folgen in der kommenden Woche, teilte das Gesundheitsministerium mit. Über eine Sondernummer können die Angeschriebenen einen Impftermin in einem der Testzentren vereinbaren. Die Impfungen sind ab 8. März geplant.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte, sie freue sich, dass wieder ausreichend mRNA-Impfstoffe vorhanden seien, um den besonders gefährdeten Menschen im Alter über 80 Jahren ein persönliches Impfangebot unterbreiten zu können.

Seit Freitag ist die Online-Vergabe für Corona-Impftermine möglich. Brandenburger im Alter von 18 bis 64 Jahren, die impfberechtigt seien, könnten auf der Plattform www.impfterminservice.de einen Termin für die Impfung mit Astrazeneca buchen, teilte das Ministerium mit. 11 280 Termine seien freigeschaltet worden.

173 388 Corona-Schutzimpfungen wurden bisher im Land durchgeführt. Davon erhielten 99 269 Menschen eine erste Impfung, 74 119 wurden bereits das zweite Mal geimpft. Nach Angaben des Innenministeriums wurden auch rund 2000 Polizisten gegen das Coronavirus geimpft. „Während in anderen Ländern noch diskutiert wird, wie es gehen soll, hat in Brandenburg schon ein Viertel der Polizei die Impfung bekommen“, sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU). Der Schutz ist für Einsatzkräfte bestimmt, die einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind wie Polizisten auf Anti-Corona-Demos oder Streifenbeamte. Die Impfungen sind möglich, weil genug Dosen des Herstellers Astrazeneca zur Verfügung standen, die sonst möglicherweise verfallen könnten. Für mehr Sicherheit im Unterricht stellt das Bildungsministerium den Lehrern in den Brandenburger Grundschulen mehr Masken zur Verfügung.

Das Bildungsministerium stellt für Grundschullehrer zwei kostenlose Masken pro Tag für die nächsten zwölf Schulwochen bereit.

Die Zahl der neuen Corona-Infektionen hat wieder leicht zugenommen: 333 neue Ansteckungen kamen innerhalb eines Tages hinzu, am Donnerstag waren es 328, am Mittwoch 266. Vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter 289 neue Infektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung nahm um 20 auf 2967 zu. Auch die Zahl neuer Corona-Ansteckungen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche stieg im Land wieder an, von 62,7 am Donnerstag auf 64,3 am Freitag. Für Bund und Länder ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit Blick auf weitere Lockerungen in der Corona-Pandemie bisher ein wichtiges Kriterium. Aktuell sind 4474 Menschen erkrankt - ein Anstieg gegenüber dem Vortag um 43.

Ab Montag können mit Auflagen Baumschulen, Gärtnereien und Blumengeschäfte öffnen. Auch Friseure stünden ab dann wieder für die Kunden bereit, teilte das Gesundheitsministerium mit. In Baumschulen, Gartenfachmärkten, Gärtnereien und Floristikgeschäften soll die Verkaufsfläche nach den Angaben überwiegend unter freiem Himmel liegen. Baufachmärkte bleiben für den allgemeinen Publikumsverkehr grundsätzlich geschlossen - jedoch dürfen angeschlossene Gartencenter im Freien vollständig öffnen. In Friseurläden sollen Kunden eine medizinische Maske tragen, das Personal eine Mund-Nasen-Bedeckung. Auch die Daten der Kunden werden erfasst, um Kontakte nachzuverfolgen.

© dpa-infocom, dpa:210226-99-606948/5

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