Potsdam:Brandenburg hat zweithöchste Sieben-Tage-Inzidenz

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Ein medizinischer Mitarbeiter entnimmt einer Frau für einen Corona-Test einen Abstrich. (Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Die Zahl der Corona-Fälle bleibt in Brandenburg weiter hoch. Am Donnerstag sank die Sieben-Tage-Inzidenz zwar leicht, aber das Land verzeichnet nach Thüringen...

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Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der Corona-Fälle bleibt in Brandenburg weiter hoch. Am Donnerstag sank die Sieben-Tage-Inzidenz zwar leicht, aber das Land verzeichnet nach Thüringen trotzdem den zweithöchsten Wert im Bundesländervergleich. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums steckten sich zuletzt 357,6 Menschen binnen sieben Tagen je 100 000 Einwohner mit dem Coronavirus an. Am Mittwoch lag der Wert noch bei 363,8 - vor einer Woche bei 528,7.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Inzidenz-Wert am Donnerstag mit 207,4 an. Eine Bewertung der aktuellen Daten ist allerdings weiterhin nur eingeschränkt möglich. Das RKI weist darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen sei. Deshalb könnten die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage zeigen.

Hot-Spot bei den Corona-Ansteckungen bleibt der Süden. Cottbus liegt nach RKI-Daten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 786,3 derzeit an der Spitze aller Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland. „Es gibt ein nach wie vor eher diffuses Infektionsgeschehen, zunächst bei Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kitas, jüngst vermehrt bei Vorstellung bei Hausärzten“, teilte der Sprecher der zweitgrößten Stadt Brandenburgs, Jan Gloßmann, auf Nachfrage mit.

Positiv auf Corona getestet seien insgesamt 66 Kinder und 14 Mitarbeitende aus 35 Kitas und Tagespflege. Ebenfalls positive PCR- Testergebnisse hätten 19 Schülerinnen und Schüler aus 14 Schulen, wie die Stadt Cottbus weiter mitteilte.

Im Gesundheitsamt unterstützen Gloßmann zufolge 25 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sowie Personal aus anderen Verwaltungsbereichen die Kontaktnachverfolgung. Ab Januar sollen 14 Scouts des RKI für die Bearbeitung der Fälle hinzukommen.

Unterdessen hat sich die Zahl bestätigter Fälle der Omikron-Variante des Coronavirus weiter erhöht. Landesweit seien 166 Fälle nachgewiesen worden - nach 141 am Mittwoch, wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilte.

Auf den Intensivstationen ging die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Covid-19 mit 173 gegenüber dem Vortag leicht zurück. Am Mittwoch waren es 185 Menschen auf Intensivstationen. Insgesamt sind mit Stand Mittwoch 698 Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus.

Der Anteil der Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten sank von 25,1 Prozent auf 23,5. In diesem Bereich steht das Warnsystem weiter auf Rot. Auf Gelb ist die Warnampel weiter bei der Inzidenz neuer Covid-19-Krankenhauspatienten pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen - der Wert sank etwas von 3,3 auf 3,32.

Innerhalb eines Tages kamen 2241 neue Fälle hinzu, nach 2112 am Mittwoch. 20 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung.

Die Quote der vollständig Geimpften lag mit Stand Mittwoch bei 64,4 Prozent. 32,1 Prozent der Bevölkerung hat bereits eine Auffrischimpfung erhalten. Brandenburg liegt bei den Zweitimpfungen im Bundesvergleich weiter auf dem vorletzten Rang.

Nach einer Übersicht zu Impfungen im Land sind am Silvestertag und Neujahr nur wenige Impfstellen im Land geöffnet. In den Potsdamer Impfstellen Metropolishalle und Schinkelhalle werden am 31.12. Impfungen verabreicht. Mit der Aktion #BoosterStattBöllern am Silvestertag von 12 bis 16 Uhr will die Stadt nach eigenen Angaben die Corona-Schutzimpfungen voranbringen. In anderen größeren Städten wie Frankfurt (Oder) und Cottbus haben die Impfstellen über Silvester und Neujahr geschlossen.

Die Öffnungszeiten der überregionalen Impfstelle in Cottbus orientierten sich am verlässlichen Nachschub an Impfstoff und auch daran, dass ausreichend Personal zur Verfügung stehe, erläuterte der Stadtsprecher. Am Silvesterabend werde zudem aller Voraussicht nach Personal im Rettungsdienst im Einsatz sein.

Nach Angaben der Cottbuser Stadtverwaltung sind in Südbrandenburg offenbar gefälschte Impfstempel im Umlauf. In mehreren Apotheken seien Impfausweise mit einem gefälschten Stempel aufgetaucht. Die Anfragen zu diesem Stempel würden zunehmen, hieß es weiter. In Brandenburg sind nach Angaben des Polizeipräsidiums in diesem Jahr bereits 277 gefälschte Impfausweise festgestellt worden.

© dpa-infocom, dpa:211230-99-543017/3

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