Gesundheit - Potsdam:Bisher zweithöchster Wert neuer Corona-Fälle in Brandenburg

Brandenburg
Proben für Corona-Tests werden für die weitere Untersuchung vorbereitet. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Der Anstieg der Corona-Infektionen in Brandenburg geht auf hohem Niveau weiter. Am Samstag meldete das Gesundheitsministerium mit 612 neuen Fällen den bisher zweithöchsten Wert nach 629 am Donnerstag. Bis auf die Prignitz bleibt ganz Brandenburg ein Risikogebiet mit mehr als 50 neuen Corona-Ansteckungen je 100 000 Einwohner in einer Woche. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist weiter der Hotspot mit 331 neuen Infektionen je 100 000 Einwohnern in einer Woche. In Cottbus lag der Wert nach Angaben der Stadt vom Samstag bei 224. Seit März haben sich offiziell 19 557 Brandenburger mit dem Coronavirus infiziert.

Die Situation in den Krankenhäusern ist teils angespannt. Von 766 Betten auf den Intensivstationen in Brandenburger Krankenhäusern seien 580 belegt, wie aus Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervorgeht. Das entspricht einem Anteil von rund drei Viertel. Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist die Lage besonders eng. Alle acht Intensivbetten sind dort demnach belegt. Das Klinikum Niederlausitz, das in dem Kreis liegt, hatte am Freitag angesichts steigender Infektionszahlen vor einer Gefahr für die medizinische Versorgung in den Pandemiebereichen des Krankenhauses gewarnt.

Das Brandenburger Kabinett hatte am Freitag neue Corona-Regeln beschlossen. Ab 1. Januar bis vorerst 21. Dezember dürfen sich nur bis zu fünf statt zehn Menschen von zwei Hausständen treffen. Zudem gilt eine Maskenpflicht in Schulen schon ab der siebten Klasse. In Hotspots mit über 200 neuen Infektionen je 100 000 Einwohner in einer Woche sind strengere Regeln möglich, wie ein Wechsel von Schul- und Heimunterricht oder ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen.

Die Regeln weichen teilweise von denen in Berlin ab. In der Hauptstadt darf der Weihnachtsbesuch beispielsweise in Hotels übernachten, in Brandenburg nicht. Die Hotelbranche in Brandenburg hält die unterschiedlichen Corona-Vorgaben in der Hauptstadtregion für falsch.

Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Brandenburg, Olaf Schöpe, sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: "Das finde ich völlig widersinnig." Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) sprächen oft von einem gemeinsamen Wirtschaftsraum, es gebe aber keine einheitlichen Corona-Maßnahmen.

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