Krankheiten:Landkreis Oberhavel ruft zu Vorsicht vor Zecken auf

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Zecken lauern in Gebüschen oder in hohem Gras und können Krankheiten wie Borreliose und FSME übertragen. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Mit den steigenden Temperaturen verlassen Zecken ihr Winterquartier. Spaziergänger sollten sich vorsehen. Der Landkreis rät zur Impfung gegen FSME.

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Oranienburg (dpa/bb) - Der Landkreis Oberhavel hat zur Wachsamkeit vor Zecken aufgerufen. „Die Tiere kriechen auf der Suche nach einem Wirt vermehrt aus ihren Winterquartieren im Boden, sobald die Temperaturen steigen“, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises am Dienstag. Häufig seien die blutsaugenden Parasiten bereits bei Temperaturen ab sieben Grad aktiv - und nun deutlich häufiger, da der Frühling durchstartet.

Zecken können bei Menschen schwere Infektionskrankheiten verursachen - vor allem Borreliose sowie FSME. Borreliose ist eine Bakterienkrankheit, die mit Rötungen und grippeähnliche Symptomen einhergeht, aber auch Herz oder Hirn schädigen kann. FSME ist eine Viruserkrankung, gegen die man sich im Gegensatz zur Borreliose impfen lassen kann. Sie kann zu grippeähnlichen Symptomen führen und in besonders schweren Fällen zu einer Hirnhautentzündung - und zum Tod.

Die Spinnentiere warteten an Gräsern, Büschen und im Laub, so der Landkreis. „Wichtig ist es deshalb, seinen Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur abzusuchen“, erklärte Oberhavels Amtsärztin Simone Daiber laut der Mitteilung. Auf langer und heller Kleidung seien die Tiere schneller zu erkennen. Mit Sprays könnten sie auf Abstand gehalten werden.

Auch wenn es in Brandenburg bis jetzt nicht ganz so akut sei, riet Daiber zu einer Impfung gegen FSME. Die Ständige Impfkommission empfehle Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben oder dorthin reisen, sich unbedingt impfen zu lassen. In Deutschland besteht ein Risiko für eine Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im Südosten Brandenburgs.

In diesem Jahr wurden zwei neue Risikogebiete ausgewiesen. In Brandenburg sei das nach Angaben des Landkreises neben den bereits für FSME-Fälle bekannten Landkreisen Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße das Gebiet der Stadt Frankfurt (Oder). In Thüringen habe das Robert Koch-Institut in jüngster Vergangenheit den Landkreis Altenburger Land zu einem weiteren Risikogebiet erklärt. Aktuell gelten damit 180 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete. FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis.

© dpa-infocom, dpa:240326-99-473553/4

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