München:Tausende HIV-Infizierte: Ministerin ruft zu Tests auf

München (dpa/lby) - Rund 340 Menschen haben sich Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr in Bayern mit dem HI-Virus infiziert. Noch immer sind deutlich mehr Männer betroffen (260) als Frauen (80), wie die Deutsche Aids-Hilfe und das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilten. Deutschlandweit gab es im Jahr 2017 nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts rund 2700 Neuinfektionen.

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München (dpa/lby) - Rund 340 Menschen haben sich Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr in Bayern mit dem HI-Virus infiziert. Noch immer sind deutlich mehr Männer betroffen (260) als Frauen (80), wie die Deutsche Aids-Hilfe und das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilten. Deutschlandweit gab es im Jahr 2017 nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts rund 2700 Neuinfektionen.

Im Vorjahr habe das Institut deutschlandweit noch 2900 Neuinfektionen verzeichnet. Im Freistaat waren es 2016 noch rund 390 Betroffene. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) warnte aber: „Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Bayern scheint zwar gegenüber dem Vorjahr etwas zurückgegangen zu sein, aber die Zahlen sind aus Gründen der geänderten Statistikmethoden nicht direkt miteinander vergleichbar.“

Zwar sei die Immunschwäche-Krankheit mittlerweile behandelbar, heilbar jedoch nicht. Deshalb sei konsequenter Schutz weiterhin unerlässlich, sagte Huml anlässlich der bayerischen HIV-Testwoche, die am Montag beginnt. Bis zum 2. Dezember können sich Menschen bei Gesundheitsämtern, Aids-Beratungsstellen und Aids-Hilfen in Bayern testen lassen. Im Vorjahr haben das 1103 Menschen im Zuge der Aktion gemacht. Drei Tests darunter waren positiv.

Den Schätzungen zufolge lebten Ende 2017 mehr als 11 700 Menschen in Bayern mit dem HI-Virus. 1400 von ihnen wussten zu diesem Zeitpunkt noch nichts von ihrer Infektion. 20 bis 30 Prozent der Betroffenen erfahren laut Experten erst von ihrer Infektion, wenn die Krankheit ausgebrochen ist. „Infolge solcher Spätdiagnosen sind auch die Behandlungsaussichten der Immunschwächekrankheit weniger günstig“, sagte Huml. Deshalb sei es wichtig, sich frühzeitig testen zu lassen.

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