München:Huml: Leben nicht um jeden Preis verlängern

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München (dpa/lby) - Gesundheitsministerin Melanie Huml hat sich sowohl gegen Sterbehilfe als auch gegen lebensverlängernde Maßnahmen ausgesprochen. "Das Sterben sollte stärker als Teil des Lebens betrachtet werden - als ein Vorgang, der weder künstlich verlängert noch verkürzt werden soll", sagte die CSU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in München. "In der Hospizarbeit und Palliativmedizin werden Menschen beim Sterben begleitet und ihre Schmerzen behandelt - aber ihr Leben wird nicht um jeden Preis verlängert." Huml warb für einen offeneren Umgang mit dem Thema Sterben. "Niemand denkt gerne an den Tod. Aber es ist wichtig, mehr Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse von schwerstkranken und sterbenden Menschen zu lenken."

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München (dpa/lby) - Gesundheitsministerin Melanie Huml hat sich sowohl gegen Sterbehilfe als auch gegen lebensverlängernde Maßnahmen ausgesprochen. „Das Sterben sollte stärker als Teil des Lebens betrachtet werden - als ein Vorgang, der weder künstlich verlängert noch verkürzt werden soll“, sagte die CSU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in München. „In der Hospizarbeit und Palliativmedizin werden Menschen beim Sterben begleitet und ihre Schmerzen behandelt - aber ihr Leben wird nicht um jeden Preis verlängert.“ Huml warb für einen offeneren Umgang mit dem Thema Sterben. „Niemand denkt gerne an den Tod. Aber es ist wichtig, mehr Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse von schwerstkranken und sterbenden Menschen zu lenken.“

Möglichkeiten zur assistierten Selbsttötung und zur Tötung auf Verlangen lehne sie entschieden ab, betonte die Ministerin. „Wenn ein schwerstkranker Mensch gehen möchte, wird sein Wunsch respektiert. Aber es wird nicht aktiv Sterbehilfe geleistet. Das ist der entscheidende Unterschied.“ Zumal der Wunsch nach Sterbehilfe häufig in den Hintergrund trete, wenn die Patienten wüssten, dass sie in ihren letzten Stunden nicht alleine gelassen werden und bis zuletzt eine bestmögliche Betreuung erhalten. „Deshalb bauen wir die Hospiz- und Palliativversorgung im Freistaat weiter aus“, sagte Huml.

Im Freistaat gibt es den Angaben nach an 51 Krankenhäusern Palliativstationen mit 474 Betten für die Versorgung unheilbar Kranker. An 54 Krankenhäusern arbeitet ein palliativmedizinischer Dienst. Bayernweit sind 44 Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung für Erwachsene tätig - davon 23 im ländlichen Raum sowie 6 Teams speziell für Kinder und Jugendliche. Dafür stellt das Ministerium pro Jahr 100 000 Euro zur Verfügung. Zudem gibt es in Bayern 18 Hospize mit 186 Plätzen sowie ein stationäres Kinderhospiz.

„Niemand soll allein sterben müssen - und niemand soll das Gefühl haben, der Gesellschaft zur Last zu fallen“, sagte Huml weiter. „Diese Botschaft der Hospizarbeit und Palliativmedizin müssen wir noch weiter verbreiten. Es ist eine ethische Grundentscheidung, Menschen in ihrer letzten Lebensphase beizustehen.“

Sie verwies auf das Pflege-Paket, das die Staatsregierung im April beschlossen hat. Es sieht unter anderem eine Verdoppelung der Hospizangebote und palliativmedizinischen Versorgungsangebote in Bayern in den nächsten fünf Jahren vor. „Damit setzen wir ein wichtiges Signal für ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben bis zuletzt.“

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