Gewerkschaften:Zu Warnstreiks an zwei Krankenhäusern aufgerufen

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Ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Krankenhaus“ weist den Weg zur Klinik. (Foto: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild)

Der Lokführerstreik ist erstmal beendet, jetzt sind Beschäftigte andere Branchen zu Warnstreiks aufgerufen. In Thüringen gilt das am Dienstag für zwei Krankenhäuser.

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Jena/Mühlhausen (dpa/th) - An zwei Krankenhäusern in Thüringen müssen sich Patienten am Dienstag auf streikbedingte Einschränkungen einstellen. Am Universitätsklinikum Jena hat die Gewerkschaft Marburger Bund ihre Mitglieder von 8.00 bis 12.00 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. Hintergrund ist die bundesweite Tarifauseinandersetzung um Ärzte-Einkommen an Universitätskliniken, wie die Ärzte-Gewerkschaft mitteilte. Am kommunalen Hufeland-Klinikum im Unstrut-Hainich-Kreis geht es um einen Inflationsausgleich für das nichtärztliche Personal, hier hat die Gewerkschaft Verdi zum Streik aufgerufen.

In Jena seien nicht alle Kliniken und Bereiche von dem Warnstreik betroffen, teilte das Universitätsklinikum am Montag mit. Eine mit der Gewerkschaft abgeschlossene Vereinbarung stelle zudem sicher, dass die Versorgung von Notfällen und lebenswichtige Behandlungen während des Warnstreiks jederzeit gewährleistet seien. Längere Wartezeiten in den Ambulanzen oder Terminverschiebungen seien jedoch nicht ausgeschlossen.

Der Marburger Bund fordert in den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der Länder für die Uni-Mediziner 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Er begründet dies mit der Inflation und dem Ziel, den Gehaltsabstand zu anderen Krankenhausträgern aufzuholen. Eine zentrale Warnstreik-Kundgebung soll in Hannover stattfinden. Der Marburger Bund hat nach eigenen Angaben in Thüringen rund 2400 Mitglieder.

Warnstreik an kommunaler Klinik bei laufendem Tarifvertrag

Das Hufeland-Klinikum, kommunales Krankenhaus des Unstrut-Hainich-Kreises mit Standorten in Mühlhausen und Bad Langensalza, soll vom Dienstag von 6.00 bis 22.00 Uhr bestreikt werden. An dem Krankenhaus gilt eigentlich ein noch bis 2025 laufender Haustarifvertrag. Bei dessen Abschluss 2020 sei die darauf folgende Inflationsentwicklung noch nicht abzusehen gewesen, so Verdi. Die Gewerkschaft fordert für die nichtärztlichen Beschäftigten einen Inflationsausgleich von 3000 Euro.

Die Geschäftsführung des Krankenhauses hält diese Forderung für überzogen. Eine Kliniksprecherin verwies am Montag darauf, dass Gesellschafter und Klinikleitung eine Inflationsausgleichsprämie von 1200 Euro und von 800 Euro in diesem Jahr beschlossen hätten.

© dpa-infocom, dpa:240129-99-794321/3

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