Mainz:Impfzentren in Rheinland-Pfalz öffnen früher

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Der Mitarbeiter einer Klinik impft seinen Kollegen gegen Corona. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild)

Die 31 Impfzentren in Rheinland-Pfalz öffnen bereits am 7. Januar (Donnerstag) und damit vier Tage früher als zuletzt angekündigt. Termine für die...

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Mainz (dpa/lrs) - Die 31 Impfzentren in Rheinland-Pfalz öffnen bereits am 7. Januar (Donnerstag) und damit vier Tage früher als zuletzt angekündigt. Termine für die Corona-Schutzimpfungen können Menschen, die nach den Vorgaben des Bundes zur Gruppe der ersten Priorität gehören, ab dem 4. Januar vereinbaren. Das sind vor allem über 80-Jährige sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Rettungsdiensten, ambulanten Pflegediensten und Intensivstationen, wie Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Mittwoch in Mainz sagte. Zugleich hat die Impfung der Mitarbeiter an den ersten acht Krankenhäusern begonnen - darunter in Trier und an der Uniklinik Mainz.

An den ersten drei Tagen seien 2284 Menschen in Rheinland-Pfalz geimpft worden. „Wir haben bisher keinerlei Rückmeldungen zu Komplikationen“, sagte Bätzing-Lichtenhäler. Die dritte Lieferung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer sei am Mittwoch wie geplant eingetroffen, damit seien insgesamt rund 68 000 Dosen angekommen. Die nächsten für den 4. und 11. Januar geplanten Lieferungen habe das Bundesgesundheitsministerium allerdings auf den 8. und 18. verschoben. Warum, war zunächst unklar.

98 Altenheime hätten inzwischen der Koordinierungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Impfbereitschaft gemeldet, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Im Land gibt es 560 solcher Einrichtungen mit 42 500 Bewohnern. Rund 35 600 Menschen sind in diesen Einrichtungen beschäftigt. Die Menschen in diesen Altenheimen würden von den 20 mobilen Teams des DRK oder in Eigenorganisation von Hausärzten geimpft. Die Impfbereitschaft bei den Pflegekräften sei allerdings nicht so hoch, das habe bundesweit überrascht, sagte Impfkoordinator und Gesundheitsstaatssekretär Alexander Wilhelm (SPD).

Nach Einschätzung von Christoph Loré, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenpflege, ist eine Impfung in der Pflegebranche „alternativlos“. „Ohne Impfstoff wird es auf absehbare Zeit keine Normalität in den Einrichtungen geben.“ Bätzing-Lichtenthäler betonte, die Impfungen müssen freiwillig bleiben und die Menschen mit Informationen überzeugt werden. Sie sei daher auch gegen Privilegien für Geimpfte, weil dies einer Impfpflicht durch die Hintertür gleich komme.

Parallel zu den Altenheimen habe die Impfung des medizinischem Personals in acht Krankenhäusern in Trier, Koblenz, Mainz, Ludwigshafen und Kaiserslautern begonnen. Jedes Krankenhaus habe 975 Impfdosen erhalten. Allein im Corona-Gemeinschaftskrankenhaus Trier ließen sich am Mittwoch rund 80 Pflegende und Ärzte impfen.

Wie bekommt die nach den Vorgaben des Bundes berichtigte erste Gruppe einen Impftermin? Die Termine werden telefonisch unter der Rufnummer 0800 5758100 oder über die Internetseite www.impftermin.rlp vergeben. In dem Call-Center, das die Termine vergibt und informiert, seien 70 Menschen beschäftigt, sagte Wilhelm. Dennoch könne es zunächst zu Überlastungen der Leitung kommen.

Alle über 80-Jährigen - mehr als 280 000 Menschen im Land - seien persönlich angeschrieben und über das Verfahren informiert worden. Zudem informiere die Landesregierung online und über Zeitungsanzeigen sowie wie die Kampagne #ÄrmelhochRLP. über die Impfungen.

Jeder muss zweimal geimpft werden und bekommt daher gleich zwei Termine - im Abstand von mindestens drei Wochen. Das Impfzentrum in der Nähe zum Wohnort wird zugewiesen. Bätzing-Lichtenhäler wies die Sorge aus Baden-Württemberg als „völlig unbegründet“ zurück, Rheinland-Pfälzer könnten auf die Impfdosen in dem Bundesland zurückgreifen. „Es gilt das Wohnsitzprinzip“, betonte die SPD-Politikerin.

Bei der Terminvergabe müssen die Anrufer darlegen, weshalb sie zur Gruppe der ersten Priorität gehören. Dazu reicht bei Menschen ab 80 Jahren das Geburtsdatum, wie Wilhelm erläuterte. Auch deren Angehörige oder Betreuer könnten Termine für sie ausmachen. Über 80-Jährige, die nicht zum Impfzentrum kommen können, sollen von ihren Hausärzten geimpft werden, wahrscheinlich erst Ende Januar mit einem anderen Impfstoff, der nicht bei minus 70 Grad gekühlt werden und so erschütterungsempfindlich sei.

Die anderen Zugehörigen der ersten Gruppe müssen ihren Beruf am Telefon angeben und beim Impftermin einen Dienstausweis oder eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers vorlegen. Wenn sie das nicht können, werden sie wieder weggeschickt. Zusammen mit den Bewohnern und Beschäftigten der Pflegeheime gehören nach Schätzungen von Bätzing-Lichtenthäler rund 450 000 bis 460 000 Menschen zur Gruppe eins für die Impfungen.

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