Köln:Kinder- und Jugendärzte: Keinen Sinn in der Landarztquote

Düsseldorf (dpa/lnw) - An der geplanten Landarztquote für Medizinstudenten in Nordrhein-Westfalen gibt es erhebliche Kritik aus der Ärzteschaft. Die Quote werde den Ärztemangel nicht beheben, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in NRW, Thomas Fischbach, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Am wichtigsten sei es, die Gesamtzahl der Medizin-Studienplätze um etwa 30 Prozent aufzustocken, da es nicht nur auf dem Land, sondern in allen Versorgungsbereichen Nachwuchsprobleme gebe.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - An der geplanten Landarztquote für Medizinstudenten in Nordrhein-Westfalen gibt es erhebliche Kritik aus der Ärzteschaft. Die Quote werde den Ärztemangel nicht beheben, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in NRW, Thomas Fischbach, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Am wichtigsten sei es, die Gesamtzahl der Medizin-Studienplätze um etwa 30 Prozent aufzustocken, da es nicht nur auf dem Land, sondern in allen Versorgungsbereichen Nachwuchsprobleme gebe.

Die schwarz-gelbe Landesregierung will, dass NRW zum Wintersemester 2019/20 als erstes Bundesland eine Landarztquote einführt - zunächst für knapp acht Prozent aller Humanmedizin-Studienplätze. Wer sich vertraglich verpflichtet, zehn Jahre als Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten, soll sich auf einen der ersten 168 Landarzt-Studienplätze bewerben können - unabhängig vom bislang üblichen hohen Numerus clausus (NC). Auch in Bayern ist eine Landarztquote geplant, Niedersachsen will zunächst abwarten.

Die Kinder- und Jugendärzte werfen der Politik vor, in den vergangenen Jahren Studienplätze abgebaut zu haben und nun auf niedrigem Niveau wieder aufzustocken. Das Düsseldorfer Wissenschaftsministerium weist das zurück. Demnach ist die Zahl der Medizinstudierenden in NRW zwischen 2007 und 2016 um 2635 auf 16 675 gewachsen. Der Hochschulpakt von Bund und Ländern sehe für den Zeitraum 2016 bis 2020 in NRW weitere 1085 Medizinstudienplätze vor.

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