Koblenz:Viele Kreise und Städte mit Ausgangsbeschränkungen

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In großen Teilen von Rheinland-Pfalz dürfen die Bürger wegen Corona nachts nicht mehr ohne triftige Gründe aus dem Haus gehen. 24 der insgesamt 36 kreisfreien...

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Koblenz (dpa/lrs) - In großen Teilen von Rheinland-Pfalz dürfen die Bürger wegen Corona nachts nicht mehr ohne triftige Gründe aus dem Haus gehen. 24 der insgesamt 36 kreisfreien Städte und Kreise in Rheinland-Pfalz überschreiten derzeit eine Corona-Inzidenz von 100. Ist dies drei Tage in Folge der Fall, sind sie von der geltenden „Notbremse“ des Landes mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen betroffen. Auch die geplante Bundes-„Notbremse“ sähe dies vor.

Zwei kreisfreie Städte lagen am Donnerstag sogar über einer Inzidenz von 200: Ludwigshafen mit 235,7 und Worms mit 232,2, wie das Landesuntersuchungsamt in Koblenz mitteilte. Den niedrigsten Wert hatte der sehr dünn besiedelte Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 57,5.

Die landesweite Inzidenz stieg bis Donnerstag geringfügig auf 131,6 Infektionen bezogen auf 100 000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Stand 14.10 Uhr). Das ist weiterhin der höchste Stand seit dem 12. Januar.

1092 Corona-Neuinfektionen wurden in Rheinland-Pfalz binnen 24 Stunden gemeldet, wie das Landesuntersuchungsamt am Donnerstag weiter mitteilte. Seit Beginn der Pandemie im Land Ende Februar 2020 gab es somit 127 676 laborbestätigte Infektionen.

13 638 Bürger in Rheinland-Pfalz sind aktuell mit dem hochansteckenden Coronavirus infiziert. Die Zahl der gemeldeten Patienten, die mit oder an dem Virus starben, steigerte sich binnen 24 Stunden um 12 auf 3434. Das Land hat fast 4,1 Millionen Einwohner.

Die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz teilte mit: Die Belastungen auf den Intensivstationen nehmen zu. Das Gesundheitsministerium in Mainz forderte nach eigenen Angaben die Kliniken im Land auf, nicht zwingend nötige Operationen zu verschieben, um genug Kapazitäten für Corona-Patienten vorzuhalten. Notfälle seien davon nicht betroffen.

Von den 164 Covid-19-Patienten, die aktuell auf Intensivstationen in Rheinland-Pfalz behandelt werden, müssen 87 invasiv beatmet werden, wie aus Daten des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) vom Donnerstag hervorgeht (Stand 12.15 Uhr).

Laut Gesundheitsministerium in Mainz liegt Rheinland-Pfalz mit einem Anteil freier Betten von gut 20 Prozent der Intensivbetten (Stand Donnerstagmorgen) im Ländervergleich „immer noch in einer Spitzenposition“. Die steigenden Inzidenzen führten indes mit einem Zeitverzug von knapp zwei Wochen zu mehr Aufnahmen in den Kliniken. „Zudem gibt es Anzeichen, dass sich die Liegedauer der mittlerweile im Durchschnitt jüngeren Patienten auf den Intensivstationen bedingt durch zum Teil schwere Verläufe verlängert“, hieß es. Knapp seien nicht Intensivbetten und Beatmungsgeräte, „sondern das Personal, das seit Beginn der Pandemie hohen Belastungen ausgesetzt ist“.

© dpa-infocom, dpa:210415-99-218771/3

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