Kiel:Fickenscher: Omikron überwiegt im Norden deutlich

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Ein PCR-Test wird für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Bei den aktuellen Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein handelt es sich nach Angaben des Kieler Virologen Helmut Fickenscher inzwischen weit überwiegend um...

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Kiel (dpa/lno) - Bei den aktuellen Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein handelt es sich nach Angaben des Kieler Virologen Helmut Fickenscher inzwischen weit überwiegend um die Omikron-Variante. Es seien am Dienstag nur noch wenige Delta-Fälle nachgewiesen worden, sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Christian-Albrechts-Universität am Mittwoch. Man müsse beobachten, ob das stabil sei oder ein tagesaktueller Ausreißer.

Die im Vergleich zu einigen anderen europäischen Ländern geringeren Infektionszahlen in Deutschland lassen sich nach Fickenschers Angaben mit der „angezogenen Handbremse“ hierzulande erklären. Großbritannien und Dänemark etwa hätten schon den Abschied von der Pandemie gefeiert, während in Deutschland frühzeitig die Maßnahmen wieder intensiviert worden seien. Das könne die Ausbreitung der Omikron-Variante bremsen, „aber natürlich nicht lange“.

Noch gebe es keine Explosion der Fallzahlen, und es sei spannend, ob die Prognosen von Statistikern einträten oder die Bevölkerung vernünftig genug sei, das zu verhindern. Dass sich Omikron sehr schnell gegen Delta durchsetze, sei der Beweis, dass die Variante ansteckender sei, sagte Fickenscher. „Allerdings wie hoch ansteckend, ist schwer zu bestimmen.“ Die wichtigste Information in diesem Zusammenhang sei: „Egal, ob es etwas mehr oder weniger ansteckend ist, die Maßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten, Impfungen, Händedesinfektion oder Händewaschen sind nach wie vor wirksam und sinnvoll und zusammen mit Kontaktbeschränkungen auch ausreichend.“

Nach einer Corona-Infektion mit Omikron gebe es bisher nur wenige schwere Erkrankungen in Schleswig-Holstein. Der Beobachtungszeitraum sei aber noch relativ klein. „Deshalb kann man noch nicht ausschließen, dass es sich noch schlimmer entwickeln könnte.“ Von 835 betroffenen Personen mussten Fickenschers Angaben zufolge bisher nur 10 ins Krankenhaus.

© dpa-infocom, dpa:211229-99-534517/3

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